Europa

Russischer Wetterdienst: EU sendet veraltete Daten nach Moskau

Der russische Wetterdienst beklagt, dass die EU veraltete Informationen mit Moskau austauscht. Diese seien für rechtzeitige Vorhersagen unbrauchbar. Russland sei nun auf eigene Wettersatelliten angewiesen.
Russischer Wetterdienst: EU sendet veraltete Daten nach MoskauQuelle: Sputnik © Dmitri Astachow

Die Europäische Agentur für meteorologische Satelliten (EUMETSAT) ist für den Betrieb der europäischen Wettersatelliten und die Verteilung der entsprechenden Daten zuständig. Die Agentur sende jedoch veraltete Informationen nach Moskau, sagte Igor Schumakow, der Leiter des russischen Wetterdienstes Rosgidromet, am Mittwoch bei einer Sitzung des GUS-Staatsrates für Hydrometeorologie in Tadschikistan.

"EUMETSAT liefert im Prinzip immer noch Informationen, aber mit großer Verzögerung. Für operative Vorhersagen sind sie bereits unbrauchbar."

Der Datenaustausch finde zwar noch statt, aber nicht wie gewünscht. Russland hingegen komme seinen Verpflichtungen nach:

"Wir und der weißrussische hydrometeorologische Dienst haben, was die internationalen Verpflichtungen betrifft, keine der Verpflichtungen unserer Dienste aufgehoben. Wir liefern weiterhin Informationen in Übereinstimmung mit den internationalen Vereinbarungen."

Gleichzeitig betonte Schumakow, dass Russland auf eine solche Entwicklung vorbereitet sei und über genügend eigene Wettersatelliten verfüge, um Vorhersagen treffen zu können. Als die Sanktionen verhängt wurden, habe Russland 13 Wettersatelliten gehabt, um viele Aufgaben eigenständig lösen zu können. Im vergangenen Jahr seien fünf weitere Satelliten hinzugekommen. Weitere sollen in diesem Jahr folgen. Im Februar hatte Schumakow Journalisten erklärt, dass Russland angesichts seiner Pläne, weitere Satelliten zu starten, möglicherweise ganz auf EUMETSAT-Daten verzichten werde.

Im März 2022 hatten die Mitgliedstaaten von EUMETSAT beschlossen, die Zusammenarbeit mit Rosgidromet einzustellen. Dies hatte den Datenaustausch und die Ausbildung betroffen. Außerdem waren die Lizenzen der russischen und weißrussischen Nutzer ausgesetzt worden.

Das russische Umweltministerium hatte damals reagiert: "Sie haben vergessen, dass wir eine eigene Satellitenkonstellation im Orbit haben."

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