Europa

Vučić: Serbien wird in der EU nicht zum "Trojanischen Pferd" Russlands

Serbiens Präsident erklärte, dass er "im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Staatsoberhäuptern" seit zwei Jahren nicht mehr mit Putin kommuniziert habe. Gleichzeitig wies Vučić darauf hin, dass Serbien traditionell gute Beziehungen zu Russland pflege.
Vučić: Serbien wird in der EU nicht zum "Trojanischen Pferd" RusslandsQuelle: Gettyimages.ru © Srdjan Stevanovic

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat in seiner Rede auf dem Globalen Sicherheitsforum GLOBSEC 2024 in Prag ausgeschlossen, dass sein Land nach dem Beitritt zur Europäischen Union russische Interessen in der Union fördern wird. Er behauptete:

"Ich sage ganz offen: Ja, wir wollen so schnell wie möglich Teil der EU werden, und ich weiß, was wir zu tun haben."

Vučić sagte, er höre jeden Tag, dass sein Land "Russlands Trojanisches Pferd" in der EU werden wolle. Er wies diese Behauptungen zurück und fügte hinzu, dass "wir gegenseitiges Vertrauen aufbauen müssen".

Der serbische Präsident bezweifelte, dass sein Land der Union vor 2030 beitreten werde. Der Balkanstaat hatte 2009 einen Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt und 2012 den Kandidatenstatus erhalten. Im Jahr 2021 sagte Vučić, dass Serbien immer weniger an einem Beitritt interessiert sei, da sich der Prozess in die Länge ziehe.

Auf die Frage nach seinem Verhältnis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Vučić, er habe seit zweieinhalb Jahren, seit Beginn der Kämpfe in der Ukraine, nicht mehr mit ihm gesprochen, "im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Staats- und Regierungschefs". Er behauptete:

"Viele Menschen haben mit ihm telefoniert, ihn besucht. Damit meine ich nicht Viktor Orbán, sondern viele führende Politiker."

Gleichzeitig sagte Vučić, dass Serbien traditionell gute Beziehungen zu Russland pflege:

"Ich mache keinen Hehl daraus und schäme mich nicht dafür. Das war schon immer so zwischen Serben und Russen."

Er fügte hinzu, dass sein Land das einzige in Europa sei, das keine Sanktionen gegen Moskau verhängt habe.

Im Juli deutete Vučić mit Blick auf den fehlenden Kontakt zum russischen Präsidenten an, dass Putin Serbien und sich selbst "nicht gefährden" wolle. Einen Monat zuvor hatte Putins Berater Juri Uschakow erklärt, es seien noch keine Gespräche mit Vučić geplant.

Mehr zum Thema ‒ Serbiens Vizepremier: Europa gleitet in Konflikt mit Russland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.