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Ukraine will eingefrorenes sowjetisches AKW-Projekt wiederbeleben – mit US-Unterstützung

Im Unterschied zu Deutschland hält die Ukraine Atomenergie für zukunftsfähig und will die Stromerzeugung durch Kernspaltung steigern. Obwohl der Krieg noch nicht vorbei ist, denkt das Land über seine Energiestrategie bis zum Jahr 2050 nach. Dazu gehört der Bau eines neuen AKW.
Ukraine will eingefrorenes sowjetisches AKW-Projekt wiederbeleben – mit US-Unterstützung© Telegram / energoatom_ua

Der ukrainische AKW-Betreiber Energoatom will ein sowjetisches Atomprojekt wiederbeleben, das im Zusammenhang mit dem Super-GAU in Tschernobyl am 26. April 1986 eingefroren wurde. Dabei handelt es sich um das Kernkraftwerk Tschigirin im Gebiet Tscherkassy. Diesmal beabsichtigt das Staatsunternehmen, das Projekt mit US-Unterstützung umzusetzen. Nahe der Siedlung Orbita am Dnjepr-Ufer sollen insgesamt vier Meiler vom Typ AP1000 mit einer Kapazität von jeweils 1,1 Gigawatt entstehen.

Wie Energoatom in der entsprechenden Telegram-Mitteilung vom Dienstag bekannt gibt, sehe die Energiestrategie des Landes bis zum Jahr 2050 vor, die Kapazitäten der einheimischen Stromerzeugung durch Kernspaltung zu steigern. Deswegen suche man gerade aktiv nach neuen Orten für den Bau von Kernkraftwerken. Das AKW Tschigirin im Gebiet Tscherkassy wird dabei als das aussichtsreichste Projekt bezeichnet.

"Der erste Schritt zur Umsetzung dieses Projektes ist bereits getan."

Demnach habe der Rat der Stadt Tschigirin bei einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, Grundstücke mit einer Gesamtfläche von mehr als 38 Hektar an Energoatom abzutreten. Das Staatsunternehmen hat ein weitreichendes Ziel. Sein Leiter Pjotr Kotin wird mit den Worten zitiert:

"Die Einführung innovativer Kerntechnologien wird die Ukraine in einen Spitzenreiter im Bereich Atomenergie mit einer einmaligen Erfahrung und eigenen technologischen Lösungen verwandeln."

Die Siedlung Orbita soll dabei ein neues Leben bekommen und sich zu einer der modernsten Städte des Landes entwickeln.

Die Geschichte des AKW Tschigirin reicht bis in das Jahr 1970 zurück. Ursprünglich hat das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Ukraine die Errichtung eines Kondensationskraftwerks am Dnjepr-Ufer beschlossen. Es hätte eigentlich im Jahr 1976 fertig sein sollen. Damit wollte man Chemie-Betriebe in der Stadt Tscherkassy mit Strom versorgen. Das Projekt wurde aber zunächst umgeändert und dann auf Eis gelegt. In den 1980er Jahren wurde es in ein Kernkraftwerk mit einer Kapazität von vier Gigawatt umgewandelt. Im Jahr 1989 stellte der Ministerrat der UdSSR den AKW-Bau im Zusammenhang mit dem Super-GAU in Tschernobyl endgültig ein.

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