Europa

"Rote Linie überschritten" – Rumble-Chef verlässt nach Durows Verhaftung Europa

Der Gründer des Videoportals Rumble, Chris Pavlovski, ist vorzeitig aus Europa abgereist. Grund dafür sei die Verhaftung des Telegram-Gründers Pawel Durow in Paris, teilte er auf X mit. Zuvor hatte Rumble nach Zensur-Forderungen der französischen Justiz den Zugang zur Plattform in Frankreich abgeschaltet.
"Rote Linie überschritten" – Rumble-Chef verlässt nach Durows Verhaftung EuropaQuelle: www.globallookpress.com

Der Gründer und CEO des Video-Hosting-Services Rumble, Chris Pavlovski, hielt sich zum Zeitpunkt der Verhaftung von Pawel Durow in Paris auf. Nun sei er vorzeitig nach Kanada abgereist, teilte er auf X am Sonntag mit. "Ich bin ein wenig spät dran, aber aus gutem Grund – ich bin gerade sicher aus Europa abgereist", so Pavlovski. Er schrieb: 

"Frankreich hat Rumble bedroht, und jetzt haben sie eine rote Linie überschritten, indem sie den CEO von Telegram, Pawel Durow, verhaftet haben, weil er angeblich keine Rede zensiert.

Rumble wird sich dieses Verhalten nicht gefallen lassen und mit allen rechtlichen Mitteln für das Recht auf freie Meinungsäußerung, ein universelles Menschenrecht, kämpfen. Wir kämpfen derzeit vor den Gerichten in Frankreich und hoffen auf die sofortige Freilassung von Pawel Durow". 

Im November 2022 teilte Pavlovski mit, dass französische Regierung von Rumble verlangt habe, russische Quellen zu blockieren und er habe sich geweigert, dieser Forderungen nachzukommen. "Wie Elon Musk werde ich unsere Pfeiler (der Meinungsfreiheit) nicht für eine ausländische Regierung verschieben". Er teilte auch mit, dass er Rumble in Frankreich auf Eigeninitiative komplett abgeschaltet habe, weil der französische Markt für Rumble nicht wichtig sei. Das Unternehmen werde aber die Rechtmäßigkeit dieser Forderung anfechten, so Pavlovski. 

Rumble ist ein kanadisches Videoportal mit Hauptsitz in Toronto. Es wurde 2013 von Chris Pavlovski, einem IT-Unternehmer aus Kanada, gegründet. Ab 2020 stiegen die Nutzerzahlen des Portals stark an und überschritten die Marke von 30 Millionen Nutzern. Mitte 2021 wurde der Wert der Plattform auf 500 Millionen US-Dollar geschätzt. Seit 2022 verzeichnet Rumble laut dem Analyseunternehmen Similarweb monatlich 150 Millionen Besucher.

Pavlovski betont, dass Rumble eine Alternative zu den etablierten Plattformen bieten soll, die zunehmend unter dem Einfluss großer Konzerne stehen und die Inhalte kleinerer Content-Entwickler zensieren. Diese Mission hat Rumble auch dazu veranlasst, sich gegen Zensurversuche durch Regierungen weltweit zu stellen. 

Seit einiger Zeit gehört auch Rumble zu den von RT DE bevorzugten Plattformen mit einer stark wachsender Tendenz an Zugriffs-Zahlen. Einen Link zum Rumble-Konto von RT DE finden Sie hier

In April teilte die russische Aufsichtsbehörde Roskomnadzor mit, dass Rumble im Rahmen eines vorgerichtlichen Verfahrens gesperrt sei. Laut Chris Pavlovski handelte es sich um eine Zensurmaßnahme der russischen Regierung. In einem Interview äußerte er die Verwunderung darüber, weil YouTube, das laut Roskomnadzor auch seinen einschänkenden Forderungen nicht nachkommt, in Russland noch zugänglich sei. In seinem letzten Tweet auf X teilte er mit, in welchen Ländern Rumble Probleme hat. 

Ihm zufolge sei Rumble in Russland und China verboten, bedroht werde Rumble in Brasilien, Großbritannien, Neuseeland und Frankreich, wobei Rumble Frankreich selbst verlassen habe. Er fügte hinzu: "Frankreich verhaftet Telegram-CEO. Die freie Meinungsäußerung wird massiv angegriffen und ich werde nicht aufhören, dafür zu kämpfen."

Der Gründer und Chef des Messengerdienstes Telegram, Pawel Durow, ist am Samstagabend, dem 24. August 2024, in Frankreich festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, durch mangelnde Kooperation mit den französischen Behörden an über Telegram begangenen Verbrechen mitschuldig zu sein, weshalb bereits Vorermittlungen liefen. Gegen den Unternehmer liegt ein Haftbefehl vor. Laut dem französischen Fernsehsender TF1 könnte noch am Sonntag ein Ermittlungsverfahren gegen Durow eingeleitet werden.

Mehr zum ThemaWestliche Doppelmoral: Moskau wendet sich wegen Verhaftung des Telegram-Gründers an westliche NGOs

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.