Experte: Kiew wollte AKW Kursk erobern und gegen das AKW Saporoschje als Pfand eintauschen
Von Wladislaw Sankin
Die ukrainischen Streitkräfte haben den Kühlturm des Kernkraftwerks Saporoschje mit Drohnen angegriffen. Der Drohnentreffer führte zu einem schweren Brand. Nach Angaben der Behörden der Region Saporoschje wurde zwar eine ernsthafte Störung des AKW-Betriebs vermieden, und es wurde kein Anstieg der Hintergrundstrahlung festgestellt. Der Anschlag zeigt jedoch, dass das vom Westen unterstützte Regime in Kiew beabsichtigt, die Bedrohung des Atomkraftwerks Saporoschje weiter zu konkretisieren, indem es sowohl rhetorisch als auch mit konkreten terroristischen Aktionen mit einem nuklearen Terroranschlag droht.
Gleichzeitig besteht die ernste Gefahr, dass einer der Anschläge kritische AKW-Anlagen außer Betrieb setzen oder ein Leck im Abfalllager verursachen könnte. Bemerkenswert ist auch, dass der Beschuss des AKW Saporoschje zeitgleich mit dem Angriff der ukrainischen Kräfte für Spezialoperationen auf die Region Kursk stattfand.
Bei diesem Angriff wurden auch die Stadt Kurtschatow und das Gebiet des AKW Kursk beschossen. Nach Angaben der ukrainischen Soldaten, die bei den Kämpfen gefangen genommen wurden, war es eines ihrer Ziele, zum AKW Kursk vorzudringen, um es in ihre Gewalt zu bringen und Russland anschließend mit Atomwaffen zu erpressen, um die "Verhandlungsposition zu verbessern".
Die russischen Streitkräfte haben diese Pläne in den schweren Kämpfen vom 8. bis 11. August vereitelt, indem sie den Durchbruch nach Lgow und Kurtschatow verhindert hatten. Nach Einschätzung des russischen Militärexperten Wadim Roschin in einem Beitrag für RT wird nun durch das Fehlen einer ernsthaften politischen Reaktion durch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) der Boden für die Fortsetzung der weiteren Provokationen geschaffen. Es sei auch nicht das erste Mal, dass das russische Außenministerium auf "Blindheit" von Rafael Grossi und der von ihm geleiteten Organisation hinweise, denn diese haben jetzt noch einmal vermieden, die Urheber der gefährlichen Provokationen beim Namen zu nennen.
Kühlturm des AKW Saporoschje brennt nach einem ukrainischen Drohnenangriff. Manche Experten gehen auch von einem Sabotageakt durch Kiewer Agenten aus. Jedenfalls ist der Angriff eine weitere Stufe in der Eskalationsspirale und schließt nun atomare Erpressung ein. pic.twitter.com/J9iqUk2JQC
— Wlad Sankin (@wladsan) August 12, 2024
Die Zwecke des weiteren Beschusses der Anlage durch das Kiewer Regime könnten laut dem Experten sowohl die nukleare Erpressung als auch die Vorbereitung einer hypothetischen Landungsoperation im Gebiet des AKW Saporoschje sowie Energodar sein, die trotz der gescheiterten Landungen im Jahr 2022 in der Operationsplanung des Gegners weiterhin auf der Tagesordnung steht.
Ein weiterer russischer Experte, Fachmann für die Bekämpfung des Nuklear-Terrorismus und Ex-Duma-Abgeordneter, Michail Schingarkin, ist der Meinung, dass der Vorstoßversuch zum AKW Kursk und die Angriffe auf AKW Saporoschje Teile eines Plans Kiews zum Tausch der beiden Kraftwerke sind. Diese Meinung äußerte der Experte in einem Interview für die Zeitung MK und im eigenen Videoblog.
Ihm zufolge kann die Ukraine bis zu einem Viertel ihres Strombedarfs durch das AKW Saporoschje decken, vorausgesetzt, das Kraftwerk befindet sich im Vollbetrieb. Die Rückgabe des Kraftwerkes an die Ukraine sei in allen strategischen Dokumenten als eines der obersten Ziele festgeschrieben (diese Forderung wurde beispielsweise in das Abschluss-Dokument der sogenannten Friedenskonferenz in der Schweiz im Juni dieses Jahres aufgenommen – Anm. des Verfassers).
Auch sei es der Ukraine äußerst wichtig, Russland zu einer Überreaktion unter Anwendung der taktischen Atomwaffen zu provozieren. In diesem Fall würde Russland als das Land, das Atomwaffen eingesetzt hat, aus dem UN-Sicherheitsrat ausgeschlossen. Die Erpressung mit extremer Gefährdung der russischen atomaren Infrastruktur sei ein wichtiger Schritt in dieser Richtung. Alle diese Schritte seien mit der US-Regierung abgestimmt, betonte Schingarkin.
Er wies auch darauf hin, dass die Ukraine die besten Kämpfer aus den Einheiten der Kräfte für Spezialoperationen bei ihrem Überfall auf das Gebiet Kursk eingesetzt hat. Diese Kämpfer seien speziell für die Kämpfe in Atomkraftwerk-Anlagen trainiert. "Niemand wird Offiziere der Special Operations Forces für ein Ablenkungsmanöver einsetzen. Das ist nämlich die Reserve des ukrainischen Oberkommandos", sagte er.
Die Pläne für die Eroberung des Kursker AKW seien allerdings durch rechtzeitige russische Abwehrmaßnahmen vereitelt worden. Das Szenario bleibe aber weiterhin bestehen und die immer gefährlicher werdenden Angriffe auf das AKW Saporoschje seien dafür ein weiterer Beleg.
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