Europa

Ukrainische Wehrdienstverweigerer in Fleisch-Lkw erwischt

Ein verzweifelter Fluchtversuch endete in Odessa mit der Festnahme von 16 ukrainischen Wehrdienstverweigerern, die in einem Kühlwagen versteckt nach Moldawien entkommen wollten. Die Schmuggler forderten hohe Summen für ihre Dienste, doch nun drohen ihnen lange Haftstrafen.
Ukrainische Wehrdienstverweigerer in Fleisch-Lkw erwischt© Polizei Odessa

Eine Gruppe von 16 ukrainischen Wehrdienstverweigerern sowie zwei Ausländer, die nun des Schmuggels beschuldigt werden, wurden bei dem Versuch erwischt, das Land in einem Kühlwagen zu verlassen, teilte die Polizei in Odessa am Montag mit.

Die Männer im wehrdienstfähigen Alter wurden im Inneren des Lastwagens, hinter einer Ladung großer Rindfleischstücke versteckt, gefunden. Der Fleischtransporter war in Richtung Moldawien unterwegs und wurde von den beiden Ausländern gesteuert, teilte die Polizei mit, ohne nähere Angaben zur Nationalität der mutmaßlichen Schmuggler zu machen.

Nach Angaben der Polizei zahlte jeder der mutmaßlichen Betrüger zwischen 6.000 und 8.000 US-Dollar an die Schmuggler für die Fahrt. Die Schmuggler hatten ihren Kunden angeblich zusätzliche "Dienstleistungen" angeboten, nämlich das Versprechen, ihre Dokumente ordnungsgemäß abstempeln zu lassen, als wären sie legal in die Republik Moldau eingereist, und hatten dafür zusätzlich 2.000 Euro verlangt.

Den Schmugglern wird nun vorgeworfen, illegal Menschen über die Grenze geschleust zu haben. Sollten sie für schuldig befunden werden, drohen ihnen sieben bis neun Jahre Gefängnis, da sie als organisierte Gruppe gehandelt und Geld für ihre Dienste erhalten haben.

In den letzten Monaten haben immer mehr Wehrdienstverweigerer versucht, aus der Ukraine zu fliehen, unter anderem in großen Gruppen. Man schätzt, dass täglich mehr als 100 Männer im wehrdienstfähigen Alter versuchen, das Land zu verlassen, sagte der Leiter einer Grenzschutzabteilung, Igor Matwijtschuk, im Juni und betonte, dass die meisten der Flüchtigen am Ende gefasst werden.

Medienberichten zufolge ist die Zahl jedoch mindestens dreimal so hoch, und eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die versuchen, die Ukraine zu verlassen, ist auch tatsächlich erfolgreich bei ihrem Vorhaben.

Seit den ersten Tagen des Konflikts mit Russland, der Ende Februar 2022 ausbrach, hat Kiew eine Mobilisierungskampagne durchgeführt. Im Laufe der Zeit wurde die Kampagne immer gesetzloser und gewalttätiger. Im Internet kursieren zahlreiche Videos, die zeigen, wie Rekrutierungsbeamte potenzielle Rekruten auf der Straße angreifen, öffentliche Verkehrsmittel überfallen und versuchen, Autofahrer aus ihren Fahrzeugen zu zerren.

Die Einberufungsbemühungen wurden durch ein umstrittenes Mobilisierungsgesetz, das im April dieses Jahres in Kraft trat, weiter verschärft. Das Gesetz senkte das Einberufungsalter von 27 auf 25 Jahre herab, vereinfachte die Mobilisierungsverfahren erheblich, ermächtigte die Rekrutierungsbeamten und führte neue Strafen für Wehrdienstverweigerer ein. In den letzten Monaten haben allerdings mehrere ukrainische Persönlichkeiten und Beamte vorgeschlagen, das Einberufungsalter noch weiter zu senken.

Mehr zum Thema ‒ Liveticker Ukraine-Krieg

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.