Slowakei will Olympia-Abschlussfeier boykottieren
Der Umweltminister und stellvertretende Premierminister der Slowakei, Tomáš Taraba, hat angekündigt, sein Land bei der Abschlusszeremonie der Pariser Olympiade nicht zu vertreten.
Taraba ist einer von vielen, die die Eröffnungszeremonie der Sommerspiele 2024 am Freitag als höchst respektlos gegenüber Christen verurteilten.
"Ich sollte die Slowakei bei dieser Abschlusszeremonie vertreten, aber für die normale Welt werden diese Olympischen Spiele für immer ein Symbol degenerativer Dekadenz bleiben, die die Schönheit des Sports missbrauchte und in ein progressives politisches Theater verwandelte", schrieb der slowakische Regierungsvertreter auf seiner persönlichen Facebook-Seite. "Daher habe ich beschlossen, an der Abschlusszeremonie nicht teilzunehmen."
Der Politiker wies außerdem darauf hin, dass die "beschämende" Eröffnungszeremonie nun vom Internationalen Olympischen Komitee aus dem Internet genommen wird.
"Die Beleidigungen des Christentums und die präsentierte Dekadenz haben ein solches Niveau erreicht, dass sie die ganze normale Welt beleidigt haben, die den Unterschied zwischen Kultur und Müll versteht", schrieb er auf X (ehemals Twitter).
Der Minister hatte Premierminister Fico vertreten und einige von dessen Verpflichtungen übernommen, nachdem Mitte Mai von einem Attentäter mehrmals auf Fico geschossen worden war. Inzwischen hat sich Fico erholt und sein Amt wieder aufgenommen; dennoch wurde Taraba an seiner Stelle nach Paris entsandt.
Christen rund um die Welt haben gegen die Entscheidung der Pariser Organisatoren protestiert, die Eröffnungszeremonie mit einer Nachstellung des "letzten Abendmahls" von Leonardo da Vinci zu schließen. Das berühmte Gemälde des Renaissancemalers von Jesus und seinen Aposteln wurde als Bacchanal reinszeniert, mit Dragqueens, Homo- und Transsexuellen.
"Wir stellten uns eine Zeremonie vor, die unsere Werte und unsere Prinzipien zeigt, also schickten wir eine sehr engagierte Botschaft", sagte der Präsident von Paris 2024, Tony Estanguet, am Samstag zu Reportern. "Die Idee war, ein Nachdenken auszulösen. Wir wollten die stärkstmögliche Botschaft senden."
Thomas Jolly, der künstlerische Direktor der Zeremonie, verteidigte sein Werk ebenfalls. "Wir wollten über Diversität reden. Diversität heißt, zusammen sein. Wir wollten jeden mit einschließen", sagte er.
Das Internationale Olympische Komitee hat auf die Kritik reagiert, indem es die Videos von den Höhepunkten der Zeremonie aus seinem YouTube-Kanal entfernte. Zudem hat es Verstöße gegen das Urheberrecht gegen Medienschaffende moniert, die Aufnahmen von dem Event online nutzten.
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