Europa

Podoljaka: Russland beginnt riskantes Spiel am Frontabschnitt Charkow-Ost

Die Gründe sind unklar – doch zumindest öffentlich verfügbare Daten lassen darauf schließen, dass am Frontabschnitt Charkow-Ost Einheiten der russischen 1. Panzerarmee im Raum Kupjansk durch ein Tal nach Westen in Richtung des Flusses Oskol vorpreschen, ohne zuvor die umgebenden Anhöhen gesichert zu haben. Bei Erfolg winken große taktische Vorteile, bei Misslingen die Einkesselung.

Seinerseits eingekesselt oder nahezu eingekesselt hat Russlands Militär derweil gleich mehrere Kompanien der ukrainischen 31. Mechanisierten Brigade, vermeldet Juri Podoljaka. Dies ereignete sich am Frontabschnitt Donbass, und zwar in Höhe Pokrowsk. Nicht einmal die 47. Brigade – die als ein Elite-Verband im ukrainischen Militär gilt – konnte bislang etwas zur Stabilisierung der Lage dieses Unterabschnitts der Front beitragen.

Erfahren Sie mehr zur Gefechtslage-Entwicklung der letzten Tage im Ukraine-Krieg in der Analyse von Juri Podoljaka.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer und russischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien immer gefragter wurden. Seine Analysen beinhalten nur wenige Zahlenangaben, dafür vermittelt Podoljaka anhand von Karten ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet von Zeit zu Zeit kurzfristige Prognosen.

Podoljaka stützt sich dazu einerseits auf offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits analysiert er Insiderquellen. Neben Quellen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies auch solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, zu denen er aufgrund alter Beziehungen aus seiner Zeit als ukrainischer Journalist noch in Kontakt steht. Um es im Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken: Juri Podoljaka ist vornehmlich ein OSINT-Analyst.

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