Europa

Auschwitz-Museum reagiert auf ukrainischen Soldaten in Nazi-T-Shirt

Ein Mann posiert in einem T-Shirt mit Nazi-Parole im ehemaligen polnischen Konzentrationslager Auschwitz und stellt Fotos davon ins Netz. Nun reagiert das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau und will den Soldaten des ukrainischen Asow-Regiments anzeigen.

Nikita Miroschtschenko, ein Mitglied der ukrainischen 3. Sturmbrigade, hat in den sozialen Medien Aufnahmen geteilt, die ihn bei einem Besuch des Vernichtungslagers Auschwitz in Polen zeigen. Eines der Bilder zeigt die Tore von Auschwitz mit dem berüchtigten Nazi-Slogan "Arbeit macht frei", während im Hintergrund deutsche Marschmusik zu hören ist. Auf einem anderen Bild trägt er ein T-Shirt der in Russland gegründeten Band M8l8th mit dem Nazi-Slogan "Where we are, there is no place for anyone else" ("Wo wir sind, ist kein Platz für andere"). Einige Historiker schreiben dieses Zitat Adolf Hitler zu.

Außerdem teilte Miroschtschenko ein Foto seiner Freundin vor dem Hintergrund des Museums, auf dem das Lied "Baby's on Fire" zu hören ist. Der Vorfall soll sich im Juni ereignet haben. Auf Instagram ist das Profil des Soldaten inzwischen auf privat gestellt. 

Das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau will den Ukrainer nun anzeigen und die ukrainische Botschaft in Polen informieren, dass er die Opfer des Vernichtungslagers verhöhnt hat, sagte Bartosz Bartyzel, ein Sprecher des Museums, am Donnerstag gegenüber RT.

"Die Verbreitung von Inhalten und Symbolen, die mit der Nazi-Ideologie verbunden sind, an diesem einzigartigen Ort, verletzt das Andenken der Opfer, was ein inakzeptabler und moralisch verwerflicher Akt ist."

Nach polnischem Recht handele es sich um ein Verbrechen, erklärte Bartyzel, deshalb werde man "sowohl die polnische Staatsanwaltschaft als auch die ukrainische Botschaft in Warschau über diesen schmerzlichen Vorfall von Volksverhetzung" informieren.

Im Konzentrationslager Auschwitz kamen etwa 1,1 Millionen Juden, Polen, Sinti und Roma sowie sowjetische Kriegsgefangene um. Die Leugnung oder Rechtfertigung dieser Morde wird in Polen mit einer Geld- oder Haftstrafe von bis zu drei Jahren geahndet.

Bartyzel betonte, dass unter den Soldaten, die die Überlebenden aus dem Lager befreit hatten, "sowohl Russen als auch Ukrainer" gewesen seien:

"Wenn es sich bei dem Täter tatsächlich um einen ukrainischen Soldaten handelt, dann ist eine solche Tat auf dem Gelände des Museums auch eine nicht hinnehmbare Missachtung des Andenkens an diejenigen, die das Lager im Januar 1945 befreit haben."

Miroschtschenko gehört der 3. Sturmbrigade der ukrainischen Armee an, die im Jahr 2022 durch die Zusammenlegung von zwei Einheiten des Asow-Regiments gebildet wurde. Das Asow-Regiment war als Neonazi-Miliz entstanden und wurde 2014 formell in die ukrainische Armee eingegliedert. 

Vom 21. Juli bis zum 2. August planen die Asow-Mitglieder eine Tournee durch neun europäische Städte, darunter Warschau, Berlin und Vilnius, berichtet die Junge Welt. Mit der Tour sollen auch Exil-Ukrainer angesprochen werden, damit sich einige von ihnen der Truppe anschließen.

Mehr zum Thema - Ukrainischer Neonazi der Asow-nahen 3. Sturmbrigade verhöhnt Auschwitz-Opfer

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