Ex-NATO-Botschafter fordert Ukraine zur Einberufung von Teenagern auf
Kiew sollte 18-Jährige in den Kampf gegen Russland schicken, um die "Wahrscheinlichkeit eines Sieges zu erhöhen", so der ehemalige US-Botschafter bei der NATO, Ivo Daalder.
Anfang dieses Jahres hatte die Ukraine bereits das Wehrpflichtalter von 27 auf 25 Jahre herabgesetzt, um die Mobilisierungsrate zu erhöhen. "Dies ist ein Krieg, der von 40-Jährigen geführt wird", sagte Daalder gegenüber Euronews am Rande des NATO-Gipfels in den USA in der vergangenen Woche. "Kein anderer Krieg in der Geschichte wurde von 40-Jährigen geführt."
"Man braucht 18-Jährige, man braucht 20-Jährige und man braucht 21-Jährige, worauf sich jede Armee im Rest der Welt verlässt", fügte er hinzu.
Sowohl Russland als auch die Ukraine haben ein System der Wehrpflicht für junge erwachsene Männer, aber 18-Jährige werden von keinem der beiden Länder an die Front geschickt. Moskau hat erklärt, dass es sich in dem Konflikt mit seinem von der NATO unterstützten Nachbarn voll und ganz auf vertraglich verpflichtete Freiwillige und nicht auf mobilisierte Reservisten stützt, wobei nach Angaben hochrangiger russischer Beamter täglich etwa 1.000 Personen rekrutiert werden.
Daalder diente als US-Botschafter unter Präsident Barack Obama. Derzeit leitet er den "Chicago Council on Global Affairs", einen prominenten, von Unternehmen finanzierten Think-Tank, der für seine aggressiven Vorstöße in der US-Außenpolitik bekannt ist.
Kiew hatte sein Militär reformiert, nachdem es im vergangenen Jahr bei dem gescheiterten Versuch, die russischen Streitkräfte mit vom Westen gelieferten Waffen zurückzudrängen, erhebliche Verluste erlitten hatte. Dies führte jedoch zu großen Problemen, denn viele ukrainische Männer ziehen es vor, lieber die Grenze des Landes illegal zu überqueren und dabei ihr Leben zu riskieren, statt eingezogen zu werden.
Bereits Wochen bevor Wladimir Selenskij das Gesetz zur Senkung des Wehrpflichtalters unterzeichnete, hatte US-Senator Lindsey Graham ihn bei einer Reise nach Kiew dazu gedrängt. Er sagte: "Ich würde mir wünschen, dass diejenigen, die für den Dienst im ukrainischen Militär infrage kommen, diesem beitreten würden. Ich kann nicht glauben, dass sie [die Altersgrenze] bei 27 Jahren liegt. Man kämpft um sein Leben, also sollte man dienen ‒ egal, ob mit 25 oder 27". US-Außenminister Antony Blinken forderte die ukrainischen Bürger ebenfalls auf, die neuen Regeln zu akzeptieren, nachdem sie im Mai in Kraft getreten waren.
"Ihre kürzliche Mobilisierung war eine schwierige Entscheidung, aber eine notwendige", sagte er in einer Rede an einer angesehenen ukrainischen Universität. Der Beitritt zum Militär "wird es Ihnen ermöglichen, Ihre Verteidigung zu verstärken, mehr Einheiten aufzubauen und den Kampf gegen die russischen Aggressoren aufzunehmen."
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