Europa

Wochenrückblick: Schläge gegen Kiews Industrie, Jagd nach Luftabwehrsystemen, Gewinne im Donbass

Das russische Militär hat im Donbass neue Geländegewinne erzielt und mehrere neue Siedlungen von den Kiewer Truppen befreit. Außerdem gab es massive Schläge gegen die ukrainische Rüstungsindustrie und erfolgreiche Angriffe auf Luftabwehrstellungen.
Wochenrückblick: Schläge gegen Kiews Industrie, Jagd nach Luftabwehrsystemen, Gewinne im DonbassQuelle: Sputnik © Verteidigungsministerium der russischen Föderation

In der vergangenen Woche des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine kam es an vielen Punkten entlang der Frontlinie zu aktiven Feindseligkeiten, und Moskau berichtete von neuen Geländegewinnen im Donbass sowie der Befreiung neuer Dörfer von den Kiewer Truppen.

Am Sonntag meldete das russische Verteidigungsministerium die Befreiung von Tschigari, einer kleinen Siedlung im Nordwesten von Gorlowka, in Russlands Volksrepublik Donezk. Die Siedlung, die im Verlauf der jahrelangen Kämpfe im ehemals ukrainischen Donbass in Trümmer geschossen worden war, wurde von den Kiewer Truppen als einer der Feuerpunkte für den unterschiedslosen Artillerie- und Raketenbeschuss von Gorlowka genutzt.

Im Ort New York (auch als Nowogorodskoje bekannt) im Westen der Stadt finden weiter aktive Kämpfe statt. Die russischen Truppen haben Berichten zufolge die ukrainische Verteidigung in diesem Gebiet durchbrochen, sind aus dem Süden in den Ort vorgedrungen und haben ihn teilweise unter ihre Kontrolle gebracht.

Die Achse Awdejewka bleibt einer der heißesten Punkte entlang der gesamten Frontlinie, an dem die russischen Truppen ihre Bewegung nach Westen seit der Befreiung dieser wichtigen Stadt Mitte Februar fortsetzen. Im Verlauf der vergangenen Woche haben die Truppen die von ihnen kontrollierte Zone um die Stadt Otscheretino ausgeweitet, die den ukrainischen Truppen als wichtige Logistikzentrale diente.

Am Samstag teilte das Militär mit, es habe Sokol eingenommen, ein Dorf im Süden von Otscheretino, das in den letzten Wochen zunehmend intensive Gefechte erlebt hat. Auf diese Entwicklung folgte die Befreiung von Woschod, einem Dorf unmittelbar westlich von Sokol. Mit der weiteren Ausdehnung der russischen Kontrollzone in diesem Gebiet wird erwartet, dass das Militär bald formell die Einnahme von Jewgenowka verkündet, einem Dorf, das im Grunde zusammen mit Woschod ein einziges Siedlungsgebiet bildet.

Der russische Vormarsch setzte sich auch im Süden von Otscheretino über die inzwischen wirkungslose Linie Orlowka-Tonenkoje-Berditschi hinaus fort, eine Reihe von Dörfern, die sich entlang eines Systems aus Kanälen und Teichen erstreckt. Dort haben die ukrainischen Truppen nach dem Fall von Awdejewka versucht, neue befestigte Stellungen zu errichten. Am Donnerstag verkündeten die Verteidigungstruppen die Befreiung von Jasnobrodowka, einem kleinen Dorf am Ufer des Speichersees des Flusses Woltschija. Diese Wasserfläche stellt, ebenso wie der Karlowskoje-Speichersee nicht allzu weit im Süden davon, ein größeres Hindernis für den russischen Vormarsch dar.

Schläge gegen die ukrainische Rüstungsindustrie

Am Montag führte das russische Militär einen größeren Angriff mit Raketen und Kamikaze-Drohnen gegen den ukrainischen militärisch-industriellen Komplex aus und zielte auf mehrere Orte im ganzen Land. Die Antonow-Flugzeugfabrik und die Artjom-Rüstungsfabrik in Kiew, die Juschmasch-Fabrik in Dnjepropetrowsk, eine Fabrik in Kriwoi Rog wie auch mehrere andere Einrichtungen befanden sich unter den Zielen.

Aufnahmen, die online zirkulieren, zeigen den Augenblick des Angriffs auf Juschmasch, bei dem mehrere Kamikaze-Drohnen und Raketen die Einrichtung treffen. Der ukrainischen Luftabwehr scheint es nur gelungen zu sein, eine einzige Drohne abzufangen.

Ein weiteres Video, das in Kiew aufgenommen wurde, zeigt, wie mindestens sechs X-101-Lenkraketen die Artjom-Fabrik treffen, wobei mächtige Explosionen und eine massive Wolke aus Staub und Rauch zu sehen sind.

Die Angriffe vom Montag scheinen beträchtliche Kollateralschäden ausgelöst zu haben, wobei Kiew dem russischen Militär vorwarf, es ziele absichtlich auf zivile Ziele. Moskau hat diese Vorwürfe entschieden bestritten und den Kollateralschaden auf die ukrainische Luftabwehr zurückgeführt, die dafür bekannt ist, wiederholt Wohngebäude und andere Strukturen am Boden zu treffen.

Die wohl am meisten Aufmerksamkeit erzeugende zivile Einrichtung, die bei diesem Beschuss beschädigt wurde, war das Kinderkrankenhaus Ochmatdit in der ukrainischen Hauptstadt. Während Kiew behauptete, es sei von einer X-101-Rakete getroffen worden, wurde der Einschlag von mehreren Beobachtern gefilmt, und die Aufnahmen legen nahe, dass der Schaden tatsächlich durch eine Rakete vom Typ AIM-120 verursacht wurde, die von einem von den westlichen Unterstützern an die Ukraine gelieferten NASAMS-System abgefeuert wurde.

"Viele veröffentlichte Fotos und Videos aus Kiew bestätigen klar die Tatsache einer Zerstörung durch den Einschlag einer ukrainischen Luftabwehrrakete, die von einem in der Stadt stationierten Luftabwehrsystem abgefeuert wurde", erklärte das russische Verteidigungsministerium in Erwiderung auf die Vorwürfe und wies sie als "absolut unwahr" zurück.

Schläge im Hinterland

Im Lauf der vergangenen Woche führte das russische Militär weiterhin aktiv Schläge im Hinterland des ukrainischen Militärs durch und zielte dabei auf Personal und Ausrüstung, Munitionslager, Sammelpunkte und Lager.

Ein großer Konvoi von mehr als 20 Militärfahrzeugen sowie ein Feldlager von Munition wurden in der Nähe des Dorfes Stetskowka in der nordöstlichen ukrainischen Region Sumi von einer taktischen ballistischen Rakete vom Typ Iskander-M getroffen. Die Wärmebildaufzeichnungen einer Drohne, die vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlicht wurde, zeigt, wie das Gebiet mit Bomblets übersät wird, die aus dem Cluster-Sprengkopf der Rakete stammen.

Dieser Schlag führte zu einem größeren Brand an diesem Ort mit starken Sekundärexplosionen der Munition, die von der Überwachungsdrohne beobachtet wurden. Nach Moskauer Schätzungen wurden bei diesem Angriff bis zu 65 ukrainische Soldaten verwundet oder getötet.

Ein weiteres Video, das online zirkuliert, zeigt zwei russische Luftbomben, ausgerüstet mit dem geflügelten universellen Korrektur- und Zielfindungsmodul (UMPK), die einen Hangar bei Liman treffen, einem kleinen Dorf etwas südlich von Woltschansk, einer ukrainischen Stadt in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze, die in den letzten Wochen aktive Kämpfe erlebt hat.

Der Hangar wurde angeblich genutzt, um mehrere Mehrfachraketenwerfer unterzubringen, aber auch, um Munition zu lagern. Die Systeme waren sowohl genutzt worden, um den in diesem Gebiet operierenden ukrainischen Truppen Feuerschut zu geben, als auch dazu, unterschiedslose Angriffe über die Grenze hinweg auf russischen Boden vorzunehmen.

Jagd nach Luftabwehrsystemen

Das russische Miltiär hat seine Jagd auf ukrainische Luftabwehrsysteme fortgesetzt und Schläge gegen mehrere Exemplare sowohl von aus dem Westen gelieferten als auch von sowjetischen Ausrüstungsgegenständen berichtet.

Am Sonntag teilte das russische Verteidigungsministerium Aufnahmen eines Angriffs ballistischer Raketen auf den Standort einer Luftabwehreinheit in der Region Odessa in unmittelbarer Küstennähe.

Bei diesem Schlag zerstörte das russische Militär ein schwedisches Radar vom Typ Giraffe wie auch mindestens zwei in den USA hergestellte Abschusseinheiten von Patriot-Luftabwehrraketen, gab das Ministerium bekannt.

Am vergangenen Freitag wurde ein ukrainisches Luftabwehrsystem S-300 aus sowjetischer Produktion von den russischen Truppen gefunden und zerstört, wie online zirkulierende Aufnahmen zeigen. Diese Luftabwehrstellung wurde von Überwachungsdrohnen tief im ukrainischen Gebiet bei der Stadt Mirgorod in der Region Poltawa entdeckt, 130 Kilometer von der Frontlinie entfernt.

Die Luftabwehreinheit, die mindestens zwei Abschusseinheiten und ein Radarfeld umfasste, wurde in einem aufgegebenen landwirtschaftlichen Betrieb in einer isolierten Gegend eingesetzt. Die Stellung wurde offenbar von einem ballistischen Raketensystem Iskander-M in einer Art Doppelschlag angegriffen, mit einem hochexplosiven Sprengkopf, gefolgt von Cluster-Munition; das legt das Video nahe. Diese Schläge verursachten zahlreiche Feuer an diesem Ort und führten auch zur Explosion von Luftabwehrraketen.

Mehr zum ThemaRussische Armee befreit Woschod in DVR

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.