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"Werden laufen wie Forrest Gump" – Ukrainische Armee rekrutiert tausende Kriminelle

Um den Mangel an Infanteristen an der Front auszugleichen, hat die Ukraine beschlossen, verurteilte Kriminelle in die Streitkräfte aufzunehmen. Fast 3.000 Männer haben sich inzwischen der Armee angeschlossen, berichtet die Washington Post.
"Werden laufen wie Forrest Gump" – Ukrainische Armee rekrutiert tausende KriminelleQuelle: AFP © ALEXANDER KHUDOTEPLY

Nach Angaben der Washington Post sind mehr als 2.750 Männer aus ukrainischen Gefängnissen entlassen worden, nachdem in Kiew ein Gesetz unterzeichnet wurde, das es einigen Verurteilten erlaubt, in der Armee zu dienen. Dem Dokument zufolge dürfen bestimmte Kategorien von Häftlingen, die leichte bis mittelschwere Straftaten begangen haben, freiwillig mobilisiert werden. Ihre geplante Freilassung muss spätestens in drei Jahren vorgesehen sein.

Die ukrainischen Behörden bestehen darauf, dass das Programm in Kriegszeiten verfassungskonform und ethisch vertretbar sei, da Tausende von Männern im wehrfähigen Alter hinter Gittern säßen, anstatt an der Front zu dienen. Justizminister Denis Maljuska schätzte in einem Kommentar, dass sich in der ersten Phase der Rekrutierung mindestens 4.000 verurteilte Männer freiwillig melden werden. "Die Motivation unserer Gefangenen ist stärker als die der normalen Soldaten. Ihre Freilassung ist nur ein Teil des Motivs. Sie wollen ihr Land schützen und sie wollen ein neues Kapitel aufschlagen."

Maljuska sagte, dass bis zu 20.000 Häftlinge aus den Strafanstalten mobilisiert werden könnten, nicht zuletzt, weil die ukrainischen Gefängnisse überfüllt seien. Die Gefangenen durchliefen derzeit eine militärische Ausbildung, die "mindestens ein paar Monate" dauern werde, sagte der Minister im nationalen Fernsehen.

Im Mai verabschiedete das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, ein Gesetz, das die freiwillige Mobilisierung bestimmter Kategorien von Strafgefangenen vorsieht. Demnach dürfen die dafür in Frage kommenden Gefangenen nur in Angriffsbrigaden eingesetzt und damit in direkte Kampfhandlungen mit russischen Truppen verwickelt werden. Die Verurteilten sollen nur in Einheiten dienen, die ausschließlich aus ehemaligen Häftlingen bestehen.

Personen, die vorsätzliche Morde begangen haben, Vergewaltiger, Pädophile, wegen Drogenhandels Verurteilte und Personen, die Verbrechen gegen die Grundlagen der nationalen Sicherheit der Ukraine begangen haben, dürfen nicht freigelassen werden.

Gefangene, die der Armee beitreten wollen, müssen körperlich tauglich sein, sich einer psychologischen Untersuchung unterziehen und dürfen nicht älter als 57 Jahre sein, das heißt, sie müssen mindestens drei Jahre dienen, bevor sie das Alter von 60 Jahren erreichen, das sie zur Entlassung berechtigt, schreibt die Zeitung.

Während einige Kommandeure die neuen Soldaten erwarteten, seien andere skeptisch, heißt es in dem Bericht. Ein Vorgesetzter betonte, er befürchte, dass die Gefangenen an der Front Unruhe stiften oder ihre Stellungen verlassen könnten. "Sie werden alle weglaufen wie Forrest Gump", sagte er. Er würde es vorziehen, wenn die Ukraine das Einberufungsalter auf 18 Jahre herabsetzen und den Brigaden erlauben würde, jüngere und fittere Männer anstelle von Häftlingen zu rekrutieren. 

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