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Bizarr: Kiew fordert Olympia-Ausschluss russischer Athletin wegen Trauer um getöteten Vater

Die russische Freistilringerin Dinara Kudajewa hat in den sozialen Medien einen Beitrag veröffentlicht, in dem sie über ihren im Ukraine-Krieg getöteten Vater berichtet. Kiew fordert nun den Ausschluss der Athletin von den Olympischen Spielen in Paris.
Bizarr: Kiew fordert Olympia-Ausschluss russischer Athletin wegen Trauer um getöteten VaterQuelle: Sputnik © Wladimir Astapkowitsch

Das Nationale Olympische Komitee (NOK) der Ukraine hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) aufgefordert, die russische Ringerin Dinara Kudajewa von den Olympischen Spielen in Paris auszuschließen. Grund ist ihr Beitrag auf Instagram, in dem sie ein Foto ihres im Ukraine-Krieg gefallenen Vaters veröffentlichte und ihre Follower aufrief, sein Andenken zu ehren. "Du bist mein Held", schrieb Kudajewa. Dem Beitrag zufolge soll der Mann am 9. Mai ums Leben gekommen sein.

Kudajewas Instagram-Account ist derzeit auf privat gestellt. Das NOK veröffentlichte ein Video mit Screenshots aus ihren Beiträgen, die Fotos ihres Vaters in Militäruniform und mit Waffen zeigen. Zudem rief die Frau, die Muslimin ist, ihre muslimischen Glaubensbrüder dazu auf, für ihren Vater zu beten.

Darüber hinaus forderte Kiew, zwei weitere Athletinnen, die Russinnen Natalja Malyschewa und Olga Choroschawzewa, von den Olympischen Spielen auszuschließen, weil sie Kudajewas Beitrag mit "Gefällt mir" markiert und kommentiert hatten. Laut dem NOK unterstützen die Sportlerinnen den Krieg in der Ukraine und "erfüllen nicht die ausreichenden Kriterien, um den Status eines neutralen Einzelsportlers zu erhalten".

Auch die Vize-Weltmeisterin von Tokio, die Weißrussin Irina Kurotschkina, soll nach dem Willen Kiews von der Olympiade ausgeschlossen werden – wegen einer Veranstaltung mit dem weißrussischen NOK-Chef Wiktor Lukaschenko, dem Sohn des weißrussischen Präsidenten.

Nach Ansicht ukrainischer Sportfunktionäre sei die russische und weißrussische Sportgemeinschaft "ein Instrument der Staatspolitik der Aggressorländer". Kiew sei nach wie vor gegen die Teilnahme russischer und weißrussischer Athleten an internationalen Wettkämpfen.

Michail Mamiaschwili, der Chef des russischen Ringerverbandes, warf den Verantwortlichen vor, mit solchen Aktionen "allgemein anerkannte moralische Prinzipien zu missachten". Er sagte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti:

"Was mit Kudajewa passiert ist, ist eine derart persönliche Sache, dass sie nicht einmal diskutiert werden sollte, denn das Mädchen hat ihren Vater verloren."

Das IOC hat auf den Antrag der Ukraine bisher nicht reagiert.

An den Olympischen Spielen, die vom 26. Juli bis 11. August in Paris stattfinden, dürfen höchstens 55 russische Athleten teilnehmen. Sie müssen eine Reihe von Bedingungen erfüllen, um einen neutralen Status zu erhalten. Mamiaschwili sagte diese Woche, eine Entscheidung über die Teilnahme russischer Ringer an den Spielen sei noch nicht gefallen, da das IOC noch keine endgültigen Zulassungskriterien vorgelegt habe.

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