Flugplätze außerhalb der Ukraine werden zum Ziel – Duma-Abgeordneter warnt vor Einsatz von F-16
F-16-Kampfjets und Flugplätze außerhalb der Ukraine, auf denen sie stationiert werden können, werden zu einem legitimen Ziel für die russischen Streitkräfte, wenn sie an Kampfeinsätzen teilnehmen, erklärte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, Generaloberst Andrei Kartapolow, gegenüber RIA Nowosti. Der Chef des Luftwaffenkommandos der AFU, Sergei Golubzow, teilte zuvor mit, dass einige F-16-Kampfflugzeuge im Ausland stationiert werden.
"Wenn sie nicht für ihren direkten Zweck verwendet werden, sind sie kein legitimes Ziel für die russischen Streitkräfte [Anm. d. Red.], aber wenn sie an Kampfeinsätzen teilnehmen, sind sie es mit Sicherheit. Das gilt auch für die Flugplätze, auf denen sie stationiert sind, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen", sagte Kartapolow.
Der Leiter des Staatsduma-Ausschusses erklärte, in welchen Fall die Kampfjets und deren Stationierungsorte nicht zum Teil der russischen Angriffe werden. Das gilt für den Fall, wenn sie auf Flugplätzen wie in einem Lager stehen und dort ausgerüstet oder gewartet werden. Sie können von dort aus auch in die Ukraine ungehindert transportiert werden. Relevant seien diejenigen Flugplätze, die unmittelbar für einen Kampfeinsatz genutzt werden.
"Wenn sie jedoch von Flugplätzen eines anderen Landes starten, in den ukrainischen Luftraum eindringen, Raketen abschießen und dorthin zurückkehren, dann ist dies ein legitimes Ziel. Was die Fähigkeit zum Abschuss betrifft, so können wir jeden und überall abschießen", betonte er.
Das ist nicht die erste Warnung an die NATO-Länder, die sich bereit erklären, Kiew beim Einsatz der US-Kampfflugzeuge zu unterstützen. Im März äußerte sich der russische Präsident dazu unmissverständlich. "Wenn sie von Flugplätzen von Drittländern aus eingesetzt werden, werden sie natürlich zu einem legitimen Ziel für uns, egal wo sie sich befinden", sagte Putin auf die Frage, ob die russischen Streitkräfte ukrainische F-16 auf NATO-Flugplätzen zerstören würden, wenn sie von dort aus eingesetzt würden.
Die Ukraine beabsichtigt, über 60 F-16-Kampfjets aus Belgien, Dänemark, den Niederlanden und Norwegen zu erhalten. Im Mai schloss die erste Gruppe ukrainischer Piloten die Ausbildung für den Einsatz der F-16 in den USA ab. Die Übergabe der niederländischen F-16 an Kiew wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte beginnen.
Eine feste Zusage für die Lieferung der Kampfflugzeuge aus US-Produktion bekam die Ukraine noch im August 2023. Damals hieß es jedoch, die ersten sechs Maschinen aus Dänemark sollten zum Jahreswechsel bereits geliefert werden und acht weitere im kommenden Jahr 2024. Damit verzögert sich die geplante Übergabe der Flugzeuge erheblich. Die Ukraine plant, einen Teil der erhaltenen F-16-Kampfflugzeuge auf Luftwaffenstützpunkten im Ausland zu stationieren, damit die Flugzeuge nicht zu "Zielscheiben" auf ukrainischem Gebiet werden.
Die Partner Kiews legen nahe, dass die Bedeutung der F-16 nicht überschätzt werden sollte. Laut NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg werden diese Kampfflugzeuge allein die Situation in der Kampfzone nicht grundlegend verändern, auch wenn sie die Fähigkeiten der ukrainischen Truppen teilweise stärken werden.
Falcon: Seit 45 Jahren im Einsatz
Das leichte Mehrzweckkampfflugzeug F-16 Fighting Falcon von General Dynamics wurde vor fast einem halben Jahrhundert entwickelt und ist seit 45 Jahren im Einsatz. Bei Bedarf wurden verschiedene Modernisierungen durchgeführt, um bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten zu verbessern.
Im Allgemeinen hat die Praxis gezeigt, dass F-16 aller Modifikationen durchaus in der Lage sind, ihre Kampfaufgaben zu erfüllen – Patrouillenflug, Suche und Bekämpfung von Luftzielen oder Angriffe auf Bodenziele, schreibt das russische Portal für Militäranalysen Topwar.ru. In diesem Fall werden bestimmte Erfolge erzielt und die Kampfpunktezahl steigt. Gleichzeitig ist die Falcon aber nicht unverwundbar. In realen Konflikten wurden solche Flugzeuge sogar von veralteten Luft-Abwehr-Systemen getroffen. Nur in Situationen, in denen der Gegner über keine ausreichende Luftabwehr verfügte, gab es keine Verluste.
Es liegt auf der Hand, dass das Zusammentreffen von F-16-Flugzeugen, selbst der neuesten Modifikationen, mit modernen Flugabwehrsystemen und/oder Jagdflugzeugen mit noch größeren Risiken verbunden sein wird. Aus diesem Grund hat die US-Luftwaffe bereits vor mehreren Jahrzehnten beschlossen, ein Kampfflugzeug der neuen Generation zu entwickeln, das die F-16 in Zukunft ersetzen soll.
Unterdessen neigen bestimmte ausländische Länder und Regime immer noch dazu, die recht alte F-16 überzubewerten. Trotz ihrer objektiven Veralterung sehen sie diese als eine Art Wunderwaffe an, die das Blatt in einem modernen Konflikt wenden kann. Dieser Illusion könnte der Einsatz im Ukraine-Krieg ein Ende gesetzt werden. Russische Militärspezialisten bereiten sich jedenfalls auf die Jagd auf die F-16 vor – ein russisches Unternehmen hat für den ersten Abschuss einer F-16 eine Prämie von 15 Millionen Rubel (rund 15.500 Euro) ausgeschrieben.
Mehr zum Thema - Russisches Unternehmen verspricht 15 Millionen Rubel Prämie für ersten Abschuss einer F-16
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.