Ukrainischer Grenzdienst: Dutzende Ukrainer ertrinken auf der Flucht (Drastische Bilder)
Wie der staatliche Grenzdienst der Ukraine mitteilte, sind etwa 45 Ukrainer bei dem Versuch, das Land in Richtung EU zu verlassen, ums Leben gekommen. In einem Facebook-Post vom Samstag teilte die westliche Regionalabteilung der Behörde mit, dass es mehrere Berichte über Leichen gegeben habe, die in Flüssen oder bergigem Gelände in den Grenzgebieten zur EU gefunden worden seien.
Hintergrund der entsprechenden Berichte ist, dass Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren das Land aufgrund der laufenden Mobilisierungskampagne nicht verlassen dürfen. Die Grenzschutzbeamten bestätigten nun, dass fast 45 Menschen "bei dem Versuch, natürliche Hindernisse zu überwinden", ums Leben kamen. Allein im Mai seien zehn Menschen in der Theiß ertrunken, die von der südwestlichen Grenze der Ukraine durch Rumänien, Ungarn, die Slowakei und Serbien fließt.
Die Beamten veröffentlichten auch verstörende Fotos der Leichen von mindestens zwei Männern, die offenbar beim Überqueren des Flusses ertrunken sind. "Wer auch immer von den Grenzbeamten gerettet werden konnte, wurde gerettet." Diese hätten dabei "ihr Leben riskiert", hieß es in der Erklärung. Und der Grenzdienst fügte hinzu, dass es weitere tödliche Gefahren für illegale Grenzgänger wie wilde Tiere, einschließlich Bären, gebe.
"Wir weisen noch einmal auf die Gefahr für Leben und Gesundheit hin, die mit dem illegalen Überschreiten der Staatsgrenze verbunden ist! Lassen Sie Ihre Verwandten nicht mit beschämenden Erinnerungen an Sie weiterleben", so der Dienst.
Ukrainische Medien haben berichtet, dass die Überquerung der Theiß und der Karpaten zu einem der beliebtesten Wege für potenzielle Wehrpflichtige geworden ist, sich der Mobilisierung zu entziehen. Die Zeitung RBK-Ukraine stellte fest, dass dies eine Veränderung gegenüber früheren Monaten darstelle. Damals hätten mehr Ukrainer versucht, das Land zu verlassen, indem sie den Grenzbeamten falsche Dokumente vorlegten.
Die Zeitung erklärte auch, dass es keine Möglichkeit gebe, zu sagen, wie viele Menschenleben die Theiß bisher gefordert habe, insbesondere während des Hochwassers. Der Economist hatte im vergangenen Monat vermeldet, dass Kiew den Einsatz in dem Gebiet mit Einheiten der Nationalgarde und neuen Kontrollpunkten verstärkt habe, während gleichzeitig regelmäßige Rotationen durchgeführt würden, um zu verhindern, dass Schmuggler irgendeine Art von "Geschäftsbeziehung" zu den Beamten aufbauen können.
Trotz der verschärften Sicherheitsvorkehrungen schaffen es nach Angaben der Zeitung immer noch täglich Dutzende von Ukrainern auf die andere Seite der Grenze.
Iwan Timotschko, der Leiter des ukrainischen Reservistenrates, behauptete, dass es wahrscheinlicher sei, dass Männer bei der Überquerung der Theiß sterben, als dass sie im Kampf getötet oder überhaupt erst mobilisiert werden. Er behauptete auch, dass nur etwa 30 Prozent der Soldaten direkt am Kampfgeschehen teilnähmen, während der Rest in "unterstützenden Funktionen" diene.
Die Mobilisierungskampagne der Ukraine, die kurz nach Beginn des Konflikts mit Russland angekündigt wurde, ist durch weit verbreitete Wehrdienstverweigerung und Bestechungsfälle beeinträchtigt worden. In diesem Frühjahr verabschiedete Kiew zwei Gesetze zur Wehrpflicht. Mit dem einen wurde das Einberufungsalter von 27 auf 25 Jahre herabgesetzt, mit dem anderen wurden die Mobilisierungsvorschriften erheblich verschärft.
Der russische Verteidigungsminister Andrei Beloussow erklärte am Freitag, dass die Ukraine allein im Mai mehr als 35.000 Soldaten verloren habe. Anfang des Monats schätzte Moskau die Verluste Kiews auf über 111.000 seit Beginn des Jahres 2024.
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