Ungarns Außenminister: Ukrainische Männer flüchten, um dem "sicheren Tod" zu entgehen
Ukrainische Männer rennen um ihr Leben, um aus ihrem Heimatland zu fliehen. Das behauptete zumindest der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am Montag auf einer Pressekonferenz. Der Chefdiplomat äußerte sich nach einem Treffen mit EU-Kollegen, bei dem es um Militärhilfe für Kiew ging.
In einer vom Fernsehsender M1 ausgestrahlten Erklärung sagte Szijjártó, dass Ungarn, das ein Veto gegen die Bereitstellung von EU-Geldern an die Ukraine eingelegt hat, weiterhin dagegen ist, dem vom Krieg zerrissenen Land weitere Waffen zur Verfügung zu stellen.
Der Minister wies darauf hin, dass das Hauptproblem der Ukraine auf dem Schlachtfeld nicht der von Kiew oft behauptete Mangel an westlichen Waffen sei, sondern der Mangel an Einsatzkräften.
"Wir sehen, wie die Ukrainer aus der Ukraine fliehen wollen, wir sehen, dass sie nicht an die Front gehen und dem sicheren Tod ins Auge sehen wollen", sagte Szijjarto.
In der Ukraine ist kürzlich ein verschärftes Mobilisierungsgesetz in Kraft getreten, in dessen Folge immer mehr Männer versuchen, aus dem Land zu flüchten – was häufig im Tod endet. Bereits vor dem Inkrafttreten des Gesetzes war es Männern im wehrfähigen Alter verboten, die Ukraine zu verlassen.
Viele Männer trauen sich inzwischen nicht mehr auf die Straße, weil sie befürchten müssen, von den Rekrutierungstrupps regelrecht verschleppt und an die Front geschickt zu werden.
Angesichts der mangelnden Erfolge Kiews auf dem Schlachtfeld, so Szijjártó weiter, schlügen einige EU-Mitglieder nun "immer verrücktere Ideen" vor, wie die Entsendung eigener Truppen in die Ukraine oder den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland.
Szijjártó warnte davor, dass solche Vorschläge sehr gefährliche und tragische Folgen haben könnten, und betonte, dass Budapest sie vehement ablehne. Das gelte insbesondere für Ideen zur Zwangswehrpflicht und zur Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine.
"Wir verstehen genau, worauf sich dieser Vorschlag bezieht (…) Die ukrainischen Verluste werden immer unerträglicher, die Männer dürfen die Ukraine nicht verlassen, und jetzt wollen sie die europäische Jugend in den Krieg einberufen", so der ungarische Außenminister.
Zudem merkte er an, dass junge Menschen aus Mitteleuropa, darunter auch Ungarn, aufgrund ihrer geografischen Nähe wahrscheinlich als erste an die Front geschickt würden.
"Wir wollen nicht, dass ungarische Menschen an der Front des ukrainisch-russischen Krieges stehen, und wir wollen nicht, dass ungarische Jugendliche in die Ukraine gebracht werden, denn dies ist nicht unser Krieg, wir haben mit diesem Krieg nichts zu tun", betonte der Minister.
Anders als Deutschland: Ungarn will Flüchtlinge nicht "in den Tod schicken"
Während hierzulande der Druck auf männliche ukrainische Flüchtlinge im wehrfähigen Alter wächst, zurück in ihr Land zu gehen, um sich – wie es Bayerns Innenminister Joachim Herrmann formulierte – "zur Verteidigung von Frieden und Freiheit" an die Front zu begeben, will Ungarn die Schutzsuchenden nicht ihrem wahrscheinlichen Tod ausliefern.
Anfang des Monats hatte der stellvertretende ungarische Ministerpräsident Zsolt Semjén angekündigt, Budapest werde keine wehrfähigen Flüchtlinge an die Ukraine ausliefern und "nicht zulassen, dass sie in den Tod geschickt werden".
"Die Ukrainer wollen, dass man sie in den Krieg schickt, an die Front, wo Menschen getötet werden. Deshalb sind alle, die aus der Ukraine zu uns geflohen sind, in Sicherheit, und wir werden sie nicht ausliefern", so Semjén.
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