Europa

WEF-Aus von Klaus Schwab bestätigt – Tony Blair als möglicher Nachfolger gehandelt

Klaus Schwab ist 86 Jahre alt. Nun bereitet der Deutsche seinen Abgang vom Chefposten des Weltwirtschaftsforums vor. Entsprechende Medienberichte hat das WEF inzwischen bestätigt. Der Rückzug wird schrittweise erfolgen. Ein Nachfolger ist noch nicht bekannt.
WEF-Aus von Klaus Schwab bestätigt – Tony Blair als möglicher Nachfolger gehandeltQuelle: www.globallookpress.com © UPPA/ZUMA Press/

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) hat die Berichte über den Rücktritt ihres Gründers und geschäftsführenden Vorsitzenden Klaus Schwab bestätigt. In einer Mitteilung vom Dienstag stellte die Stiftung den Führungswechsel als Teil eines größeren Umbaus der Organisation dar. Dort heißt es in WEF-typisch schwer verständlicher Sprache:

"Seit 2015 wandelt sich das Weltwirtschaftsforum von einer Plattform für Treffen zur weltweit führenden Institution für öffentlich-private Kooperationen. Im Rahmen dieser Transformation hat die Organisation in ihrer Führung eine geplante Entwicklung von einer gründergeführten Organisation hin zu einer Struktur durchlaufen, in der ein Präsident und ein Vorstand die volle Führungsverantwortung übernehmen. Bis Januar 2025 wechselt Klaus Schwab vom Posten des geschäftsführenden Vorsitzenden in die Rolle des Stiftungsratsvorsitzenden." 

Der 86-jährige Schwab wird sich also nicht vollständig aus der Führung des WEF zurückziehen. Der gebürtige Ravensburger absolviert bis heute ein anspruchsvolles Arbeitspensum und reist regelmäßig um die Welt, um sich mit Größen aus Wirtschaft und Politik zu treffen.

Beobachter gehen davon aus, dass Schwab auch beim WEF-Jahrestreffen Anfang 2025 in Davos wieder als Gastgeber auftreten wird – gemeinsam mit dem Präsidenten des WEF, dem Norweger Børge Brende, der sich diese Rolle bereits bei den vergangenen Treffen mit Schwab geteilt hatte.

Einen Nachfolger für Schwab hat das WEF noch nicht verkündet. Als aussichtsreichster Kandidat gilt Brende, der vor seinem Wechsel zum Forum norwegischer Außenminister war. Auch der Name des früheren britischen Premierministers Tony Blair wird in diesem Zusammenhang genannt. Blair war mitverantwortlich für den mit Lügen über angebliche Massenvernichtungswaffen begründeten illegalen Angriffskrieg auf den Irak im Jahr 2003. Daneben ist auch eine familieninterne Nachfolgelösung denkbar. Schwabs Kinder Nicole und Olivier sind beide im WEF-Netzwerk beschäftigt.

Schwab gründete 1971 die Stiftung "European Management Conference", die nach einer Erweiterung des Teilnehmerkreises 1987 in Weltwirtschaftsforum (WEF) umbenannt wurde. Auf dem jährlichen Treffen des WEF in Davos, auf dem ursprünglich "moderne Managementkonzepte" diskutiert werden sollten, versammeln sich die wirtschaftlichen und politischen Eliten vor allem des Westens.

Mitglieder der Stiftung sind etwa eintausend Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens fünf Milliarden US-Dollar, unter ihnen zahlreiche Branchenführer. Die Mitgliedsgebühr beträgt pro Jahr etwa 25.000 Schweizer Franken. Für die Teilnahme am Treffen in Davos verlangt das WEF eine zusätzliche Gebühr – für die exklusive Gruppe der "privilegierten Partner" über 600.000 Franken.

Das WEF und sein Gründer gelten in der internationalen Politik als sehr einflussreich – nicht nur wegen ihrer regelmäßigen Veranstaltungen und Initiativen, sondern ebenso aufgrund der diversen Programme für Führungskräfte, an denen auch zahlreiche prominente deutsche Politiker wie Angela Merkel und Annalena Baerbock teilnahmen. Schwabs im Jahr 2020 veröffentlichtes Buch "The Great Reset" gilt Kritikern als Blaupause für den radikalen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft im Sinne der Konzerne und ihrer Eigentümer. 

Ein bereits 2016 veröffentlichter Tweet des WEF wurde später für die Kritiker zu einem geflügelten Wort. Darin hieß es:

"Sie werden nichts besitzen, und Sie werden glücklich sein. So könnte sich unsere Welt bis 2030 verändern."

Deutsche Mainstreammedien wie die FAZ nehmen Schwab gegen derartige "Anfeindungen und Falschinformationen" in Schutz. Dagegen machen sie ihm zum Vorwurf, sich in den "kriegstreiberischen Absichten des russischen Präsidenten Wladimir Putin" getäuscht zu haben, mit dem er zuvor regelmäßig Kontakt gehabt habe.

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