Europa

Reuters: Nawalny-Deal sollte noch im Februar stattfinden

Ein Austausch von Kremlkritiker Alexei Nawalny gegen den in Deutschland einsitzenden Russen Wadim Krassikow war auf der Zielgeraden, berichtete eine anonyme Quelle der Nachrichtenagentur Reuters. Der Tausch sollte noch in diesem Monat erfolgen.
Reuters: Nawalny-Deal sollte noch im Februar stattfindenQuelle: Gettyimages.ru © SOPA Images

Eine russische Quelle von Reuters, die mit den Verhandlungen vertraut war, behauptet, dass Alexei Nawalny und seine Frau von dem bevorstehenden Austausch gewusst und zugestimmt hätten. Demnach sollte der Austausch Mitte Februar stattfinden. An den Vorbereitungen soll auch der Oligarch Roman Abramowitsch beteiligt gewesen sein.

Ein Beamter sagte, dass es kein formelles Angebot gegeben habe, aber sehr wohl erste Gespräche zwischen Russland, den USA und Deutschland. Zunächst sei ein Austausch des in Deutschland verurteilten Wadim Krassikow gegen den US-Journalisten Evan Gershkovich im Gespräch gewesen, die Bundesrepublik habe dem aber nicht zugestimmt.

"Alles wurde schließlich bestätigt, als Scholz in die USA reiste. Die Einzelheiten, wann und wo das alles passieren würde, wurden bereits besprochen", schreibt Reuters

Nawalnys Mitarbeiter von der Antikorruptionsstiftung FBK berichteten am Montag, ein geplanter Austausch des Politikers sei durch dessen Tod gescheitert. Auch Nawalnys Verbündete Maria Pewtschich erwähnte Krassikow, der derzeit in Deutschland eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes an dem tschetschenischstämmigen Georgier Selimchan Tschangoschwili verbüßt.

Offiziell bestätigten weder Moskau noch Berlin die Berichte. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, er wisse nichts von den angeblichen Verhandlungen. Westliche Medien schreiben, dass die Verhandlungen tatsächlich stattgefunden hätten – allerdings mit unterschiedlichen Einschätzungen über deren Stand. 

Wie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet, waren die Verhandlungen weit fortgeschritten. Vertreter der Bundesregierung hätten "besonders erschüttert" auf die Todesnachricht aus Russland reagiert. Nach Angaben der Financial Times ist in den vergangenen Wochen die Freilassung Nawalnys, des Journalisten Gershkovich und des Ex-Marines Paul Whelan im Austausch gegen Krassikow diskutiert worden. Doch mit dem Tod Nawalnys sei das Interesse Berlins an dem Deal geschwunden.

Nawalny war am 16. Februar in einem Straflager in Charp nördlich des Polarkreises gestorben. Berichten zufolge soll das Begräbnis diese Woche in Moskau stattfinden. 

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