Europa

Polnischer Kampf gegen ukrainisches Getreide – 180 Tonnen Mais "entladen"

Während die polnische Regierung gut Freund mit Kiew ist, sehen insbesondere die polnischen Bauern das anders. Nicht nur die Grenzübergänge werden blockiert; inzwischen werden auch Getreideladungen in Güterzügen attackiert, wie zuletzt auf dem Weg nach Gdansk.
Polnischer Kampf gegen ukrainisches Getreide – 180 Tonnen Mais "entladen"Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Dirceu Portugal

Es soll der vierte Vorfall dieser Art gewesen sein. Nachdem die polnisch-ukrainischen Grenzübergänge schon seit Wochen blockiert sind, um einerseits gegen Dumpingpreise für LKW-Transporte, andererseits für Getreide zu protestieren, sind nun auch Güterzüge Ziel der Proteste geworden, wie die polnische Zeitung Rzeczpospolita berichtet.

In der Nacht vom 24. zum 25. Februar wurde 150 Kilometer vor Gdańsk, dem zur Verschiffung vorgesehenen Hafen, ein Güterzug mit ukrainischem Mais aufgebrochen. Etwa 180 Tonnen ukrainischer Mais wurden auf die Erde neben den Gleisen gekippt.

Am Tag zuvor wurde in Dorohusk ein Transport mit Sojabohnen beschädigt. Am Freitag wurden am selben Ort Rapssamen aus den Wagons geholt. Und vor vier Tagen blockierten Bauern beim Grenzübergang Medyka die Schienen und leerten einige der Wagons mit ukrainischem Getreide.

Die ukrainische Seite sichert zu, die Ladung sei für Deutschland bestimmt gewesen. Die polnischen Bauern werfen den Ukrainern vor, die Getreidepreise zu ruinieren und damit ihre Existenz zu vernichten. Im Gegensatz zum eher kleinbäuerlich strukturierten Polen wurden in der Ukraine in den letzten Jahren große Flächen von Konzernen und Großinvestoren aufgekauft; sie werden zum Teil auch mit genetisch manipuliertem Saatgut bepflanzt.

Im Internet kursieren unbestätigte Bilder von toten Vögeln entlang von Bahngleisen, die angeblich an aus der Ukraine geliefertem Getreide verendet sind, das von Wagons gefallen sein soll. Derartige Bilder könnten die Wut zusätzlich anfeuern. Aber ungeachtet dessen, ob sich diese Bilder bestätigen lassen oder nicht, bei entsprechenden Laboruntersuchungen wurde schon mehrmals ein zu hoher Gehalt an Pestizidrückständen in ukrainischem Getreide festgestellt.

Die ukrainische Botschaft in Polen drängt nun darauf, die polnische Polizei solle "entschlossen reagieren und jene strafen", die das Gesetz brächen. Das Getreide auszukippen, sei eine "Missachtung der Arbeit der ukrainischen Bauern unter den Bedingungen der russischen Aggression".

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums reagierte auf den Vorfall in bekannt spöttischer Weise:

"Vielleicht hört Washington jetzt, weil Warschau in der NATO ist, auf, über Nahrungssicherheit, Russlands vermeintliche Verantwortung und die angeblich rettende Rolle des Westens in dieser Frage zu reden? Es ist der Westen, der auf alle Arten die Nahrungssicherheit auf der Welt zerstört: von der Spekulation an den Börsen über die Vergiftung der Böden durch britische Granaten mit abgereichertem Uran, vom weitverbreiteten Gebrauch genetisch veränderter Saaten auf ukrainischem Boden bis zur Zerstörung von Getreideladungen."

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