Umfrage: Die Ukrainer haben zu ihrem neuen Oberbefehlshaber viel weniger Vertrauen
Am Donnerstag wurden die Ergebnisse einer Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS)veröffentlicht. Demnach vertrauen nur 40 Prozent der ukrainischen Erwachsenen dem neuen General Alexander Syrski, der in der vergangenen Woche die Führung übernommen hat. 56 Prozent der Befragten trauen ihm entweder nicht oder wissen nicht einmal, wer er ist. Vier Prozent sind unentschlossen.
Zum Vergleich: 94 Prozent der Ukrainer vertrauten Syrskis Vorgänger, General Waleri Saluschny. Die Umfrage wurde Anfang dieses Monats durchgeführt und war zu mehr als 70 Prozent abgeschlossen, als Saluschnys lange vermutete Entlassung offiziell gemacht wurde. Nachdem Medien über die bevorstehende Entlassung berichtet hatten, stieg das Vertrauen in Saluschny um weitere zwei Prozentpunkte, bei der gleichen Umfrage im Dezember waren es noch 92 Prozent.
Das Vertrauen der Öffentlichkeit in Selenskij ist angesichts des Führungswechsels und der sich verschlechternden Bedingungen auf dem Schlachtfeld geschwunden. Die jüngste KIIS-Umfrage ergab, dass 64 Prozent der Ukrainer ihrem Präsidenten vertrauen, gegenüber 77 Prozent im Dezember und 90 Prozent wenige Monate nach Beginn des Konflikts mit Russland im Februar 2022. Unter den Befragten, die nach der Ablösung von Saluschny befragt wurden, lag die Zustimmung zu Selenskij bei 60 Prozent, verglichen mit 65 Prozent unter den Befragten, die vor der Bekanntgabe der Ablösung befragt wurden.
Nach der KIIS-Umfrage sind nur elf Prozent der Ukrainer der Meinung, die Entwicklung des Landes laufe "auf jeden Fall" in die richtige Richtung. Dass sich ihr Land bei den beiden Kategorien, "auf jeden Fall" oder "eher" in die richtige Richtung bewegt, dieser Meinung sind 44 Prozent. Im vergangenen Oktober waren es noch 60 Prozent und sogar noch 68 Prozent im Mai 2022.
Der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts, Anton Grushetskij, führte das schwindende Vertrauen der Öffentlichkeit in die ukrainische Führung auf mehrere Faktoren zurück. Dazu gehörten der Rücktritt von Saluschny, das Ringen um mehr ausländische Militärhilfe, anhaltende Korruptionsskandale und eine "schwierige Situation an der Front". Dazu führte er aus: "Man sollte bedenken, dass die Umfrage in einer sehr heißen Phase stattfand." Daher könne man erst später, wenn sich die Emotionen aller Teilnehmer abgekühlt hätten, über die Herausbildung einer bestimmten Haltung sprechen.
Kritiker von Selenskij, wie der ehemalige Abgeordnete der Werchowna Rada, Wladimir Oleinik, behaupten, der Präsident habe Saluschny durch Syrski ersetzt, weil er nicht wollte, dass ein potenzieller politischer Rivale die Truppen anführt. Laut einer Umfrage des Online-Nachrichtenportals Strana.ua hatte Saluschny im Dezember eine öffentliche Zustimmung von 82 Prozent und übertraf damit Selenskijs Wert von 72 Prozent.
Mehr zum Thema – Selenskij und Saluschny: Nicht das Finale, nur das Staffelende
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.