Europa

Universität Kiew schließt russische und weißrussische Sprachprogramme

Laut dem Rektor sei es nicht nötig, Russisch in der Schule zu lernen. Auch die Bezugnahme auf russische Quellen bei der Erstellung von Arbeiten und wissenschaftlichen Aktivitäten ist fortan untersagt.
Universität Kiew schließt russische und weißrussische SprachprogrammeQuelle: www.globallookpress.com © Elena Mayorova

Die Nationale Taras-Schewtschenko-Universität (KNU) in Kiew hat die Studiengänge für Russisch und Weißrussisch geschlossen und Lehrkräften und Studenten die Verwendung russischer Quellen in ihrer wissenschaftlichen Arbeit untersagt. Dies berichtete das russische Medienunternehmen RBK am Dienstag unter Berufung auf eine Erklärung des Rektors der KNU, Wladimir Bugrow.

Es gebe am Institut für Philologie russische Sprache und Literatur, weißrussische Sprache und Literatur, Farsi, sagte Bugrow der Online-Zeitung ukranews.com. Diese Programme habe man geschlossen. Laut Bugrow sei es nicht nötig, Russisch in der Schule zu lernen. Einzelne Werke könnten in den Kurs der Weltliteratur aufgenommen werden, um sie zu "identifizieren".

"Aber so wie Viren in der medizinischen oder biologischen Abteilung einer Universität studiert werden, sollte die russische Literatur an der Universität unter der Aufsicht eines Lehrers und Wissenschaftlers studiert werden. (…) Und es sollte eine kritische Analyse stattfinden."

Außerdem verbot die Universität Kiew, sich bei der Vorbereitung von Arbeiten und anderen wissenschaftlichen Aktivitäten auf russische Quellen zu beziehen. Russischsprachige "historische Quellen" sowie Verweise auf Veröffentlichungen in anderen Sprachen seien noch zulässig. Für das Bildungsprogramm zugelassene Materialien dürfen jedoch keine Hinweise auf Veröffentlichungen enthalten, die in Russland erstellt wurden, auf Russisch sind, von russischen Bürgern verfasst wurden oder von in Russland registrierten juristischen Personen oder von juristischen Personen, deren Begünstigter in Russland ansässig ist, erstellt wurden. 

Im Dezember 2022 verabschiedete das ukrainische Parlament in erster Lesung ein Gesetz zum Verbot russischer Quellen in Bildung und Wissenschaft, in den folgenden Lesungen wurde es jedoch nicht angenommen. Die Verfasser begründeten den Gesetzentwurf damit, dass es in Russland keine "akademische Freiheit" gebe und "Bildungs- und wissenschaftliche Aktivitäten mit staatlicher Propaganda" verbunden seien.

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