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Podoljaka: Ukrainer geben erstmals Abschuss weniger als der Hälfte der russischen Lenkflugkörper zu

Die ukrainische Luftabwehr hat erklärt, dass sie weit weniger als die Hälfte der russischen Lenkflugkörper und Kamikaze-Drohnen abschießen konnte. Angesichts der üblichen Übertreibungen der Kiewer Militärs kann man davon ausgehen, dass es bei deren Luftabwehr gravierende Probleme gibt.

Wenn schon verbohrte Prahlhänse wie das ukrainische Militär – genaugenommen, in diesem Fall die Luftabwehr – zugeben, weit weniger als die Hälfte der Lenkflugkörper und Kamikaze-Drohnen abgeschossen zu haben, die Russland für einen Angriff ins ukrainische Hinterland benutzt hat, weiß man: Es knirscht gewaltig im Getriebe. Frühere Aussagen des Inhalts sind damit indirekt bestätigt, dass zumindest die Objektluftabwehr im Hinterland der Ukraine mittlerweile eher unzureichend aufgestellt sein muss – Aussagen, wie auch Juri Podoljaka sie in seinen früheren Analysen machte.

Die Streitkräfte der Ukraine scheinen derweil im Ganzen ein Stück weit wieder zu sich selbst gekommen zu sein: Zumindest bei Artjomowsk, seit langer Zeit einem Brennpunkt am Frontabschnitt Donbass, greifen sie nach der voraufgegangenen Pause wieder an. Erfolg will sich dabei jedoch nicht so recht einstellen, hält Podoljaka in seiner Analyse vom 19. Oktober fest.
Auch am Frontabschnitt Cherson sind die Ukrainer aktiver geworden: Streifzüge ihrer Sabotage- und Aufklärungstrupps, für die sie vom rechten auf das linke Ufer der Dnjepr hinübersetzen, werden immer dreister.
Ansonsten bleibt die Tendenz bestehen, dass Russlands Soldaten entlang der gesamten Front in der Offensive sind.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.

An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

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