Kornet vs. Challenger-2: Werden britische Panzer weiter von russischer Panzerabwehr abgefackelt?
Diese Woche wurde die Zerstörung von zwei britischen Kampfpanzern "Challenger-2" an der Saporoschje-Front gemeldet. Das britische Militär bestätigte die Meldung und zeigte sich von dem Verlust betroffen. Der Generalstabschef der britischen Armee, Sir Patrick Sanders, sagte in einem Interview, er sei "emotional ergriffen" gewesen, als er die Aufnahmen eines zerstörten britischen Challenger-2-Panzers sah, des ersten, der durch Feindeinwirkung verloren ging.
Auch sagte er, es sei wahrscheinlich, dass er zuvor an Bord dieses Panzers gewesen sei und dass die Soldaten eine "tiefe Zuneigung" zu den Fahrzeugen und der Ausrüstung hätten, die sie bedienen.
Der 62,5 Tonnen schwere Panzer, einer von vierzehn, die das Vereinigte Königreich an die Ukraine geliefert hatte, wurde Anfang der Woche von einer Mine getroffen, bevor er nach Angaben westlicher Behörden von einer russischen Kamikaze-Drohne abgeschossen wurde.
Am Freitag meldete der Gouverneur des Gebiets Saporoschje, Jewgeni Balizki, die Zerstörung eines weiteren Panzers aus britischer Produktion. Der erste sei bereits am 5. September bei Rabotino vernichtet worden. Ihm zufolge wurden allerdings beide Panzer durch Kornet-Panzerabwehrsysteme zerstört – RT DE berichtete. Balizki sagte:
"Die Kornets haben sie ohne Weiteres getroffen. Unsere Jungs haben zwei Panzer bearbeitet."
Balizki fügte hinzu, dass die russischen Truppen seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive bereits elf Leopard-Panzer aus deutscher Produktion am Frontabschnitt Saporoschje vernichtet hätten. Nach westlichen Angaben seien es nur fünf.
Das US-Magazin "Military Watch" bestätigte die russische Version, wonach auch der erste Challenger-2 von einem gelenkten Projektil der russischen Panzerabwehrrakete "Kornet" getroffen wurde – dies gehe eindeutig aus der russischen Videodokumentation hervor. Das Fachmagazin schreibt dazu:
"Dies ist ein großer Erfolg für das System, das in erster Linie als handgeführte Plattform eingesetzt wird, aber auch gelegentlich auf leichten Fahrzeugen montiert ist. Die Kornet ist ein leichtes, 28 kg schweres tragbares Raketensystem, das seit 1998 im Einsatz ist und mehr moderne Panzerklassen abgeschossen hat als jedes andere System seiner Art."
Wie die Kornets funktionieren, zeigt RT DE in diesem Video:
Als die ersten Informationen eintrafen, dass der Westen den ukrainischen Streitkräften massiv Panzer liefern würde, habe Russland speziell ausgebildete Panzerabwehreinheiten aufgestellt. Das sagte der russische Militärexperte Juri Knutow im Interview mit dem Nachrichtenportal Lenta.ru. "Ihnen wurde beigebracht, wie sie diese Panzer gezielt so außer Gefecht setzen können, dass sie faktisch in die Kategorie der zerstörten Panzer fallen", sagte er. Den Erfolg des Panzerabwehrsystems Kornet erklärte er wie folgt:
"Es ist in der Lage, jede Panzerung zu durchdringen, auch die stärkste. Es verfügt über einen Gefechtskopf, und darüber hinaus ist es möglich, zwei Raketen auf einmal – eine nach der anderen – abzuschießen, wodurch die Zerstörung eines jeden Ziels garantiert wird."
Der britische Generalstabschef glaubt trotzdem, dass die Challenger-2 im Wettkampf gegen die russische Technik standhalten werden. "Wir können sehr stolz auf die Ausrüstung sein, die wir den Ukrainern zur Verfügung gestellt haben. … Challenger ist in vielerlei Hinsicht einer der fortschrittlichsten Panzer der Welt, und er ist sicherlich der am besten geschützte", sagte er dem Fachportal Forces.net.
Der Militärexperte Knutow ist wiederum der Meinung, dass die Kornets auch in Zukunft westliche Panzer zerstören werden.
"Als sich die Gelegenheit bot, einen britischen Challenger-2-Panzer zu zerstören, verwandelte die erste Kornet-Rakete dieses Kampffahrzeug in einen Haufen Schrott. Dabei haben wir bewiesen, dass die mehrschichtige Panzerung, auf die die Briten so stolz sind, nicht wirklich Schutz gegen unsere Panzerabwehrraketen bietet. Ich denke, der Challenger wird weiterhin wie eine Fackel brennen, so wie der Leopard bereits brennt", schloss er.
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