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Podoljaka nach Frontbesuch: Abwehr ukrainischer Massenangriffe bei Saporoschje, Probleme bei Cherson

Nach einem jüngsten Besuch an der Front des Ukraine-Krieges teilt Juri Podoljaka seine Eindrücke. Nach einer Tour durch das nahe Hinterland dort zeigt sich Podoljaka zuversichtlich, dass Kiew hier nicht weiterkommen wird.

Eindrücke nach einem jüngsten Besuch an der Front des Ukraine-Krieges teilt Juri Podoljaka. Die eindrucksvolle Art, wie Russlands Militär ebenso beeindruckende ukrainische Massenangriffe bei Rabotino am Frontabschnitt Saporoschje abwehrt, zeigt: Artillerie ist und bleibt der Gott des Krieges. In vielerlei Hinsicht halten die russischen Soldaten, vor Müdigkeit sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch laufend, ihre Stellungen dank ihrer Artillerie. Nach einer Tour durch das nahe Hinterland dort zeigt sich Podoljaka zuversichtlich, dass Kiew hier nicht weiterkommen wird – dabei warf es vor einigen Tagen seine letzten und besten Reserven hier in den Kampf.

Am bislang eher weniger aktiven Frontabschnitt Cherson ist es derweil das russische Militär, das örtlich begrenzte Offensivoperationen unternimmt, um Inseln im Dnjepr-Delta von ukrainischen Truppen zu befreien. Hier scheint das Kommando des russischen Truppenverbandes Dnjepr allerdings auf jede Koordinierung zwischen den Waffengattungen und die Versorgung der eingesetzten Infanterie systematisch zu verzichten. Das führt zu unnötigen Verlusten, so der Journalist mit Verweis auf einschlägige Telegram-Kanäle. Doch wo Russlands Verteidigungsministerium sich bisher zögerlich zeigte, die notwendigen Personalkonsequenzen zu ziehen, greifen ihm nach Information aus denselben Kanälen gleich drei andere Sicherheitsbehörden mit einem Überraschungsbesuch im Stab des Truppenverbands Dnjepr unter die Arme.

Am Frontabschnitt Charkow-Swatowo setzt Russland weiterhin auf die bisher sehr erfolgreiche Taktik: Sie besteht in mehrtägiger Artillerievorbereitung und Luftangriffen, gefolgt von einer Phase der Erstürmung der vordersten Stellungen der Ukrainer und der Befestigung an diesen. Nach der jüngsten Sturmphase vor einigen Tagen dauert dort die Vorbereitungsphase an – sodass auf russischer Seite größtenteils nur Luftwaffe und Artillerie aktiv sind und die Front statisch ist, so der Journalist.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.

An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

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