Europa

EU-Eigenbeschuss: Sanktionen treffen Europas wichtigsten Düngemittelhersteller hart

Ein russisches Werk in Litauen könnte angesichts der EU-Sanktionen stillgelegt werden, nachdem die Maßnahmen den Betrieb stark beeinträchtigt haben. Dies erklärte die zuständige Gewerkschaft. Bei dem Werk handelt es sich um den wichtigsten Düngemittelhersteller Europas.
EU-Eigenbeschuss: Sanktionen treffen Europas wichtigsten Düngemittelhersteller hartQuelle: Gettyimages.ru © Richard Clark

Eine der größten Düngemittelfabriken der EU, die litauische Lifosa, die von der russischen EuroChem-Gruppe betrieben wird, könnte aufgrund westlicher Sanktionen geschlossen werden, wodurch Hunderte Angestellte ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. Davor warnt Kestas Slama, der Vorsitzende der Gewerkschaft des Unternehmens.

Lifosa, einer der größten und modernsten Phosphatdüngerhersteller in der EU, ist eine Tochtergesellschaft des in der Schweiz ansässigen russischen Chemiekonzerns EuroChem Group. Das Werk in der Stadt Kedainiai im Zentrum des EU-Landes könnte die meisten seiner hochqualifizierten Mitarbeiter entlassen, wenn das Unternehmen seinen Plan zur Schließung des Werks umsetzt. Slama wörtlich:

"Ein Minimum an Arbeitnehmern wird im Werk verbleiben, um die Einrichtungen und das Gelände während der Schließung des Werks zu überwachen."

Genaue Zahlen nannte Slama nicht, gab aber an, dass es nach seinen Schätzungen "80 Prozent der Belegschaft sein werden".

Am Montag gab EuroChem seine Absicht bekannt, aufgrund der Auswirkungen der Sanktionen einen Entschleunigungsprozess in der Anlage einzuleiten. Der Vorstandsvorsitzende Samir Brikho erklärte, dass das Unternehmen die Anlage ab Oktober stilllegen wolle.

Der Düngemittelhersteller ist von den Sanktionen betroffen, die die EU im vergangenen Jahr gegen Andrei Melnitschenko verhängt hatte, der zu diesem Zeitpunkt Mitglied des Vorstands des Unternehmens war. Im März 2022 gab das Unternehmen jedoch den Rückzug Melnitschenko aus dem Vorstand bekannt.

Laut Brikho beeinträchtigten die EU-Sanktionen den Betrieb bei Lifosa jedoch weiterhin. Die internationalen Sanktionen hätten das Werk über 100 Millionen Euro an Verlusten gekostet, sagte der Vorstandsvorsitzende Andrei Sawtschuk im vergangenen Monat:

"Der Status des Unternehmens, das Sanktionen unterliegt, bedeutet, dass Lifosa ständig mit Unterbrechungen in der Lieferkette und einem Mangel an Rohstoffen konfrontiert ist, was zu Kapazitätseinschränkungen und ungeplanten Unterbrechungen führt."

Die EuroChem Group betreibt Düngemittelproduktionsanlagen in mehreren Ländern, darunter Brasilien, China, Kasachstan, Russland, Litauen und Belgien. Das litauische Unternehmen Lifosa beschäftigt etwa 15 Prozent der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in der Region Kedainiai.

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