Eskalation im Kosovo: Pristina schließt Grenzen für serbische Waren und Fahrzeuge
Nach der angeblichen Verschleppung dreier kosovarischer Polizisten durch serbische Sicherheitskräfte hat Kosovo seine Grenzen für Waren und Fahrzeuge aus Serbien geschlossen. Das geht aus Anordnungen der kosovarischen Zollverwaltung und aus der Erklärung eines Regierungssprechers hervor, über die Medien in Pristina berichteten.
Der kosovarische Premier Albin Kurti sprach allerdings nur von einer "Verschärfung der Kontrolle von Fahrzeugen aus Serbien". Er fügte gegenüber dem TV-Sender RTK bei einer Pressekonferenz in Pristina hinzu:
"Unser Ziel ist die Sicherheit, sie beginnt an der Grenze."
Kurti zeigte sich überrascht vom "Schweigen der Staatengemeinschaft", wie der kosovarische TV-Sender berichtete.
Nach kosovarischer Darstellung hätten serbische Sicherheitskräfte wenige Stunden zuvor Polizisten im nördlichen Grenzgebiet zu Serbien verschleppt. Die drei Beamten hatten auf kosovarischem Staatsgebiet Erkundungen über Schmugglerrouten durchgeführt, die von serbischen Kriminellen genutzt werden, sagte der kosovarische Innenminister Xhelal Svecla.
Die serbische Seite bestreitet das. Sie gab an, dass das Trio fast zwei Kilometer von der Grenzlinie entfernt innerhalb Serbiens festgenommen worden sei. Die schwer bewaffneten Männer hätten vermutlich einen Terroranschlag in Serbien geplant.
Zwischen den beiden Nachbarländern schaukeln sich die Spannungen seit Monaten hoch. Das Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig erklärt. Serbien erkennt das nicht an und verlangt die Rückgabe seiner ehemaligen Provinz. Im Norden des Kosovo leben fast ausschließlich ethnische Serben, im Rest des Landes vor allem ethnische Albaner.
Ende Mai hatten Serben im Nordkosovo Soldaten der NATO-geführten Schutztruppe KFOR angegriffen. Bei den Zusammenstößen gab es Dutzende Verletzte auf beiden Seiten. Auslöser des Konflikts war die Einsetzung albanischstämmiger Bürgermeister, die aus verschwindend gering wahrgenommenen Wahlen hervorgegangen waren, die die ortsansässigen Serben (angeblich auf Geheiß Belgrads) boykottiert hatten.
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