Europa

Ukrainischer Botschafter in Österreich kritisiert kommenden Wiener Friedensgipfel

Der ukrainische Botschafter in Wien sieht in der von NGOs organisierten Konferenz eine "Untergrabung des Zehnpunkteplans von Präsident Wladimir Selenskij". Er habe große Zweifel, ob die Beteiligten wirklich an einem gerechten Frieden arbeiteten, so der Botschafter.
Ukrainischer Botschafter in Österreich kritisiert kommenden Wiener FriedensgipfelQuelle: Legion-media.ru

Der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez, übt Kritik am Internationalen Gipfel für Frieden in der Ukraine, der am Wochenende in Wien stattfinden wird.

Diese Konferenz lasse große Zweifel aufkommen, ob die beteiligten Akteure wirklich an einem für die Ukraine gerechten und dauerhaften Frieden arbeiteten, schrieb Chymynez in einer Erklärung, aus der die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montag zitierte.

Chymynez zeigte sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung skeptisch. "In vorliegenden Papieren der Konferenz fehlt eindeutig, dass ein nachhaltiger und umfassender Frieden nur im Einklang mit dem Völkerrecht und der Befreiung aller von Russland besetzten Gebieten möglich ist", heißt es in seiner Erklärung.

Er verwies diesbezüglich auf einen Zehnpunkteplan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der im ersten Punkt bereits den völligen Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine vorsehe.

Auch zeigt sich Chymynez irritiert über die angekündigte Grußbotschaft des ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer. Fischer wird ein gutes Verhältnis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt.

Beim von Nichtregierungsorganisationen ausgerichteten Gipfel soll laut Eigendarstellung eine Wiener Erklärung für den Frieden veröffentlicht werden, in der Politikerinnen und Politiker aufgefordert würden, sich für einen Waffenstillstand und Verhandlungen in der Ukraine einzusetzen.

Laut den Veranstaltern werden "Prominente internationale Rednerinnen und Redner" auf die wachsende Eskalationsgefahr des Krieges hinweisen und eine "Umkehr hin zu einem Friedensprozess" fordern.

Die Konferenz findet am 10. und 11. Juni in Räumlichkeiten des Österreichischen Gewerkschaftsverbands ÖGB im 2. Wiener Gemeindebezirk statt.

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