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Kuleba an Orbán: Keine Gegenoffensive, wenn Ungarn Putin zum Truppenabzug überredet

Der ukrainische Außenminister hat den ungarischen Premierminister aufgefordert, Putin zum Truppenabzug zu bewegen. Die Hoffnung, Kiew werde sich Moskau beugen, sei "eine verdrehte Logik". Der Kreml hatte zuvor erklärt, dass derzeit nicht die Voraussetzungen für Verhandlungen gegeben seien.
Kuleba an Orbán: Keine Gegenoffensive, wenn Ungarn Putin zum Truppenabzug überredetQuelle: Gettyimages.ru © STR/NurPhoto

Laut der Webseite ZN.ua hat der ukrainische Außenminister, Dmitri Kuleba, den ungarischen Premierminister Viktor Orbán aufgefordert, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Abzug seiner Truppen zu bewegen. Er betonte, dass die Hoffnung, Kiew werde sich Moskau beugen, eine "verdrehte Logik" sei.

Mit diesen Worten reagierte Kuleba auf eine Aussage des ungarischen Premierministers. Dieser hatte ihn aufforderte, die ukrainischen Truppen nicht zum Gegenangriff übergehen zu lassen. Darauf antworte Kuleba:

"Wenn jemand anfängt zu sagen: 'Wir brauchen keine Gegenoffensive, lasst uns verhandeln' – wenn Sie so klug sind, dann überzeugen Sie Putin, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen. Dann wird es keine Gegenoffensive geben."

Die ukrainische Seite wolle den Frieden mehr als alle anderen, aber er müsse fair sein, betonte der ukrainische Minister. Kuleba schlug vor:

"Zu hoffen, dass wir Russland irgendetwas zugestehen, ist eine kranke und verdrehte Logik, die zwischen 2014 und 2022 völlig versagt hat. Wenn Sie helfen wollen, nutzen Sie Ihre Verbindungen und Kontakte und überzeugen Sie Putin, die Ukraine zu verlassen."

Am Vortag hatte Orbán dazu aufgerufen, Moskau und Kiew zu einer Rückkehr zu Gesprächen zu bewegen, und davor gewarnt, dass eine militärische Gegenoffensive der Ukraine zu einem "Blutbad" führen könnte. Er sagte:

"Aber selbst jemand wie ich, der anderthalb Jahre in der Armee gedient hat, weiß mit Sicherheit – auch ohne besondere Kenntnisse, denn ich habe das in der Armee gelernt – dass ich, wenn ich angreife, dreimal so viele Opfer haben werde wie jemand, der sich verteidigt."

Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow erklärte seinerseits, dass derzeit keine Optionen für einen Friedensprozess in Sicht seien und dass es nicht die notwendigen Voraussetzungen dafür gebe.

Kiew erinnerte wiederum daran, dass eine der Bedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen nach wie vor der Abzug der russischen Truppen sei. Werde diese Bedingung nicht erfüllt, werde der Status quo eingefroren, und Moskau werde die Möglichkeit haben, sich neu zu formieren, Kräfte zu sammeln und die Feindseligkeiten wiederaufzunehmen.

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