Europa

Explosion in Belgorod: Russisches Verteidigungsministerium meldet "anormalen Munitionsabwurf"

In der russischen Stadt Belgorod hat eine Explosion einen Krater in eine viel befahrene Straßenkreuzung gerissen. In ersten Berichten auf Telegram war von einem ukrainischen Raketenangriff die Rede. Diese Vermutungen haben sich unterdessen nicht bestätigt. Inzwischen hat das russische Verteidigungsministerium zu dem Vorfall Stellung genommen.
Explosion in Belgorod: Russisches Verteidigungsministerium meldet "anormalen Munitionsabwurf"Quelle: RT © https://t.me/bbbreaking/153464

Am späten Donnerstagabend hat eine Explosion im Südosten der russischen Stadt Belgorod in die Kreuzung der Watutin- mit der Gubkinstraße einen großen Krater gerissen. Mehrere Autos und ein Geschäft wurden beschädigt. Sergei Leschnjow, der Berater des Gouverneurs des Gebiets Orjol, war Zeuge des Ereignisses. Er erklärte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti:

"Wir fuhren buchstäblich sieben Minuten vor der Explosion dort vorbei, wir hörten die Explosion, kamen zurück und da war es.

Der Krater war einfach riesig.

Mehrere Autos wurden beschädigt, ein Geschäft. Gott sei Dank gab es keine Verletzten."

Wjatscheslaw Gladkow, der Gouverneur des Gebiets Belgorod, hat inzwischen erklärt, dass die Explosion einen Krater mit einem Durchmesser von mehreren Dutzend Metern hinterlassen habe. Verletzte habe es aber keine gegeben. Gladkow sagte:

"Nach ersten Informationen gibt es keine Verletzten. An der Kreuzung einer der Hauptstraßen hat sich ein großer Krater mit einem Radius von 20 Metern gebildet."

Darüber hinaus meldete der Gebietschef Schäden an der Verglasung eines Wohnhauses in unmittelbarer Nähe des Unglücksortes. Die Druckwelle habe mehrere geparkte Autos beschädigt und Strommasten umgerissen.

"Bürgermeister Walentin Demidow, der Leiter der regionalen Sicherheitsabteilung Jewgeni Worobjow und alle Einsatz- und Rettungsdienste sind vor Ort. Alle weiteren Informationen werden später verfügbar sein", betonte Gladkow.

Nach Angaben eines Korrespondenten von RIA Nowosti ist die Kreuzung im südlichen Teil von Belgorod inzwischen abgeriegelt. Anwohnern ist es nicht gestattet, die Kreuzung zu betreten. Die Polizei, Krankenwagen und der Katastrophenschutz sind vor Ort eingetroffen.

Der Telegram-Kanal Readovka vermutete einen mutmaßlichen ukrainischen Angriff auf Belgorod, dessen Ziel ein städtisches Umspannwerk gewesen sein könnte, das nur wenige Dutzend Meter von der Einschlagstelle entfernt ist.

Nach Angaben von Augenzeugen soll die Wucht der Explosion so mächtig gewesen sein, dass ein Auto auf das Dach eines Supermarktes geschleudert wurde. Autofahrer haben den Moment der Explosion mit der Kamera festgehalten und in sozialen Netzwerken veröffentlicht.

Die lokalen Behörden haben veranlasst, dass alle Bewohner, deren Wohnungen und Häuser bei dem Vorfall beschädigt wurden, in Hotels in der Stadt untergebracht werden können.

Unterdessen sind Rettungsdienste und kommunale Versorgungsunternehmen vor Ort weiter im Einsatz.

Belgorod liegt etwa 50 Kilometer nordöstlich von Charkow unweit der Grenze zur Ukraine. Die Region Belgorod wird von ukrainischen Streitkräften wiederholt unter Beschuss genommen. In der gesamten Region herrscht, wie es heißt, eine hohe Terrorgefahr.

Aktualisierung um 23.30 Uhr:

Wie RIA Nowosti meldet, hat ein "anormaler Munitionsabwurf" eines Kampfflugzeugs Su-34 der russischen Luftwaffe die Schäden in Belgorod verursacht. Aus einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums geht hervor:

"Am 20. April 2023, gegen 22.15 Uhr Moskauer Zeit, kam es während des Fluges einer Su-34 der Luftstreitkräfte über der Stadt Belgorod zu einem anormalen Munitionsabwurf. Hierbei wurden Wohngebäude beschädigt, es gab keine Verletzten."

Eine Untersuchung des Vorfalls sei im Gange.

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