Tausende protestieren in Frankreich gegen NATO, EU und Ukraine-Unterstützung
Am Sonntag fanden in der Hauptstadt Paris und an anderen Orten im ganzen Land mehrere Massenproteste gegen die NATO-Mitgliedschaft Frankreichs und die fortgesetzte Unterstützung Kiews statt.
Die Demonstrationen, die bereits das zweite Wochenende in Folge stattfanden, wurden von der rechtsnationalen Partei Les Patriotes unter der Leitung von Florian Philippot organisiert, der persönlich an der Kundgebung in Paris teilnahm.
Der Politiker erklärte, dass die Veranstaltung am Sonntag, die den Namen "Nationaler Marsch für den Frieden" trug, sogar noch mehr Teilnehmer anlockte als in der vergangenen Woche, als rund 10.000 Menschen zu einer Kundgebung in der französischen Hauptstadt kamen. Laut Philippot fanden auch an etwa 30 anderen Orten in Frankreich kleinere Anti-NATO-Proteste statt.
Nouvelle manifestation contre la subvention de la guerre en Ukraine 🇺🇦 et la sortie de la France 🇫🇷de l’OTAN. Les médias continuent de nous ignorer, mais la résistance monte en France👊👉Des milliers de personnes à Paris ce 26/02/23 @_LesPatriotes@f_philippot ! #1anpic.twitter.com/3XKhijHoRc
— Tamila Tapayeva (@tamilatapayeva) February 26, 2023
Die Demonstranten zogen durch die Straßen von Paris und trugen ein großes Transparent mit der Aufschrift "Für den Frieden". Die Demonstranten forderten den Austritt Frankreichs aus der von den USA geführten NATO und der EU und drängten auf einen Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine.
Die Demonstranten nahmen auch den amtierenden französischen Präsidenten Emmanuel Macron aufs Korn und skandierten "Macron raus!" – ein Slogan, der von verschiedenen regierungskritischen Demonstranten während dessen Präsidentschaft häufig verwendet wurde.
Im Anschluss an den Marsch hielten die Demonstranten eine Kundgebung ab, die von Philippot angeführt wurde, der dabei gefilmt wurde, wie er zusammen mit seinen Anhängern NATO- und EU-Fahnen zerriss. Das Filmmaterial wurde von dem Politiker selbst in den sozialen Medien geteilt.
On a déchiré les drapeaux de l’UE et de l’OTAN aujourd’hui en #MarcheNationalePourLaPaix ! Le symbole de notre libération !➡️ Sortons de l’OTAN et l’UE, organisations de guerre !Vidéo ! ⤵️ pic.twitter.com/st3pOEKmj9
— Florian Philippot (@f_philippot) February 26, 2023
Der Politiker protestiert seit letztem Herbst aktiv gegen die französische Mitgliedschaft in der NATO und der EU und spricht sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Zwischen 2012 und 2017 war Philippot stellvertretender Vorsitzender der größten Oppositionspartei in Frankreich, der Rassemblement National, die bis letztes Jahr von Marine Le Pen geführt wurde. Nach seinem Austritt aus der Rassemblement National gründete der 41-jährige Politiker seine eigene rechtsgerichtete Partei, Les Patriotes.
Frankreich gehört zu den wichtigsten Unterstützern Kiews im anhaltenden Konflikt mit Russland, der vor einem Jahr eskaliert ist. Während Macron wiederholt zu einer diplomatischen Beilegung der Feindseligkeiten aufrief, lieferte Paris aktiv verschiedene Waffen an die Ukraine geliefert, darunter gepanzerte Fahrzeuge und moderne Panzerhaubitzen.
Mehr zum Thema – Liveticker Ukraine-Krieg: US-Präsidentschaftskandidat Vivek Ramaswamy fordert Ende der Ukraine-Hilfe
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.