Ukraine meldet erneut Raketenangriffe: U-Bahn in Kiew außer Betrieb, großflächige Stromausfälle
In weiten Teilen der Ukraine herrschte am Freitagmorgen Luftalarm. Ukrainische Behörden und Medien berichteten, dass Luftabwehrsysteme in mehreren Regionen im Einsatz waren. Demnach soll das russische Militär insgesamt 72 Raketen auf ukrainisches Gebiet abgefeuert haben. Zu Explosionen soll es in Kiew, Dnjepr, Winniza und anderen Städten gekommen sein. Das russische Verteidigungsministerium hat die Angriffe noch nicht bestätigt.
Das Büro des ukrainischen Präsidenten Selenskij teilte mit, dass es in der gesamten Ukraine zu Stromausfällen gekommen sei.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte mehrere Explosionen und rief die Menschen auf, Schutz zu suchen. Der Zugverkehr in der Kiewer Metro sei vollständig zum Erliegen gekommen, die Stationen würden als Schutzräume genutzt, so der Bürgermeister. Zudem meldete er Schäden an der Energieinfrastruktur und Probleme mit der Wasserversorgung in allen Bezirken der Hauptstadt.
Boris Filatow, Bürgermeister der Stadt Dnjepr, forderte die Einwohner auf, einen Notvorrat an Trinkwasser anzulegen.
Nach einem Raketenangriff in der Stadt Kriwoi Rog seien zwei Menschen getötet worden, teilte der Leiter der Militärverwaltung der Region Dnjepropetrowsk mit. Mindestens fünf weitere Personen seien verwundet. Alle Verletzten seien ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Bestimmte Abschnitte der ukrainischen Eisenbahn, unter anderem in den Regionen Kirowograd und Charkow, sind aufgrund von Infrastrukturschäden ohne Strom, teilte der Pressedienst der Ukrainischen Eisenbahnen am Freitag mit.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.