Europa

Britischer Ex-Premier Johnson fordert auf, ATACMS-Raketen an die Ukraine zu liefern

Der frühere Premierminister Großbritanniens, Boris Johnson, hat dazu aufgefordert, US-amerikanische Kurzstreckenraketen vom Typ ATACMS an die Ukraine zu liefern. Deren Streitkräfte sollten in der Lage sein, Startplätze für russische Drohnen und Raketen auszuschalten, hieß es.   
Britischer Ex-Premier Johnson fordert auf, ATACMS-Raketen an die Ukraine zu liefernQuelle: AFP © ADRIAN DENNIS

Großbritanniens Ex-Premierminister Boris Johnson habe in seiner Rede im Unterhaus am Montag dazu aufgerufen, die Kurzstreckenraketen vom US-Typ ATACMS (Army Tactical Missile System) mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern an die Ukraine zu liefern, berichtete Daily Mail. Deren Armee benötige laut Johnson die Fähigkeit, weiter entfernte Ziele wie Startplätze für russische Drohnen und Raketen zu treffen.

Die dem ehemaligen Premier nahestehenden Quellen sollen gegenüber MailOnline (die Onlineausgabe der Daily Mail) gesagt haben, dass er sich auf die Ziele in der Ukraine und nicht in Russland bezogen habe. Die westlichen Waffenlieferungen seien absolut lebenswichtig für die Ukraine, betonte Johnson.

Er sprach sich dabei für die Erweiterung des Waffenangebots aus und erklärte, dass die Lieferung der Raketensysteme mit größerer Reichweite wie ATACMS der Weg sei, "den Krieg so schnell wie möglich zu beenden". Auch Verteidigungsminister Ben Wallace habe darauf reagiert und angegeben, dass er regelmäßig prüfe, welche Waffensysteme Großbritannien der Ukraine bereitstellen könnte. Sollte Russland weiterhin "zivile Gebiete" in dem Land angreifen, so Wallace, werde er offen dafür sein, abzuwägen, was als Nächstes zu tun sei. 

Während seiner Amtszeit als Premierminister hatte Johnson wiederholt die russische Sonderoperation in der Ukraine kritisiert und Kiew Militärhilfe in Milliardenhöhe genehmigt. Großbritannien zählt zu den größten Waffenlieferanten der Ukraine. Bei seinem Besuch in Kiew im November sagte auch der neue britische Premierminister Rishi Sunak der Ukraine weitere Hilfen in Höhe von umgerechnet knapp 57,5 Millionen Euro zu. Moskau hatte den Westen wiederholt vor Waffenlieferungen an die Ukraine gewarnt, weil dies den Konflikt nur verlängern werde.

Am 24. Februar hatte Russlands Präsident Wladimir Putin eine Spezialoperation in der Ukraine eingeleitet, um die Menschen im Donbass zu schützen, "die acht Jahre lang der Misshandlung und dem Genozid seitens des Kiewer Regimes ausgesetzt waren". In einer Ansprache an seine Mitbürger erklärte Putin, dass die Umstände ein "entschlossenes und sofortiges Handeln" erfordern, da die Donbass-Republiken Moskau um Hilfe gebeten hätten. Die Ziele der Operation seien die "Demilitarisierung" und "Entnazifizierung" der Ukraine. Eine Besetzung des Nachbarlandes komme aber nicht infrage.

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