Europa

Streik in Österreich: Gesamter Bahnverkehr steht für 24 Stunden still

Diesen Montag fahren in Österreich keine Züge. Die Gewerkschaft vida hatte bereits vergangene Woche einen Warnstreik angekündigt. Auch der grenzüberschreitende Bahnverkehr ist betroffen. Die ÖBB forderten die Fahrgäste auf, nicht notwendige Fahrten zu verschieben.
Streik in Österreich: Gesamter Bahnverkehr steht für 24 Stunden stillQuelle: AP © Ronald Zak

Nach gescheiterten Tarifverhandlungen legen Österreichs Eisenbahner den Zugverkehr am Montag mit einem 24-stündigen Warnstreik still. Auch die private Westbahn, die zwischen Wien und München verkehrt, kündigte einen Fahrstopp am Montag an. Busse und andere öffentliche Verkehrsmittel sind nicht betroffen.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bitten alle Fahrgäste, nicht notwendige Fahrten zu verschieben oder alternative Reisemöglichkeiten zu wählen.

Die Gewerkschaft vida, die rund 50.000 Eisenbahner vertritt, hatte eine pauschale Lohnerhöhung von 400 Euro gefordert, was laut Arbeitnehmervertretern ein durchschnittliches Plus von etwa 12 Prozent ausmachen würde. Die Wirtschaftskammer, die auf Arbeitgeberseite die Verhandlungen führt, besserte ihr Angebot zuletzt auf 8,4 Prozent nach. Die Inflation lag in Österreich im Oktober im Jahresvergleich bei elf Prozent.

Am Sonntagvormittag erklärten beide Seiten jedoch die Gespräche für vorerst gescheitert und machten sich hierfür gegenseitig verantwortlich. "Wir kämpfen für einen nachhaltigen Teuerungsausgleich, der im Zuge der explodierenden Preise vor allem niedrigere und mittlere Einkommen stärker entlastet", sagte vida-Verhandlungsführer Gerhard Tauchner. Derzeitige Einstiegsgehälter würden teils unter der Armutsgrenze liegen, argumentierte die Gewerkschaft.

"Mir fehlt jedes Verständnis für diesen Streik", sagte ÖBB-Chef Andreas Matthä. Das derzeitige Lohnangebot sei höher als in allen anderen Branchen. Er fügte hinzu:

"Es schmerzt mich, dass unsere Fahrgäste dermaßen in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich möchte mich bei den Kunden und Kundinnen aufrichtig entschuldigen".

Schüler und Lehrkräfte, die am Montag zu spät oder gar nicht in die Schule kommen, gelten in einigen Bundesländern automatisch als entschuldigt, sagte Bildungslandesrätin Daniela Gutschi am Sonntag. Der Streik gilt in diesem Fall als höhere Gewalt. 

Der Streik führte auch zu Zugausfällen in Deutschland, da er alle internationalen Verbindungen mit Österreich betrifft. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass die Nachtzüge in und aus dem Alpenland auch noch in der Nacht zum Dienstag betroffen sein werden.

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(rt/dpa)

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