Mietvertrag gekündigt: Russische Botschaft in Polen verliert Erholungsgebiet
Polen hat Russlands diplomatische Vertretung beschuldigt, eine Monatsmiete von 12.000 Zloty (rund 2.500 Euro) nicht bezahlt zu haben, sagte Vize-Klimaminister Edward Siarka. Der Erholungsort am Zegrze-Stausee werde nun an die staatliche Forstbehörde übergeben. Der Vertrag mit der russischen Botschaft wegen Nichtzahlung der Miete sei mit sofortiger Wirkung bereits im April gekündigt worden. Trotz wiederholter Aufforderungen habe die Botschaft das Grundstück jedoch nicht geräumt.
"Nach dem Ausbruch des Krieges haben wir ihren Vertrag gekündigt. Der Ort ist völlig verwüstet", schrieb ein Forstbeamter auf Twitter.
Jozef Kubica, stellvertretender Generaldirektor der staatlichen Forstwirtschaft, sagte, die russische Seite habe "keinen Grund, irgendwelche Rechte zu beanspruchen". Er wies darauf hin, dass der Grund für die Beendigung des Vertrages neben der Nichtzahlung der Pacht auch die Aggression Russlands gegen die Ukraine sei.
Die sechs Hektar große Erholungsanlage am Fluss Narew, rund 40 Kilometer von Warschau, war seit den 1980er-Jahren an die russische Botschaft verpachtet. Auf dem Grundstück befinden sich zwei Hotels, zwei Villen und acht Ferienhäuser.
Laut dem russischen Botschafter Sergei Andrejew sei der Vertrag mit ihm "ohne jede Erklärung" gekündigt worden. Dies, obwohl der Mieter keine Vertragsklausel verletzt habe. "Der Vertragstext enthält Kündigungsbedingungen, aber Zahlungsausfälle, insbesondere aufgrund höherer Gewalt, sind dort nicht vorgesehen", sagte er zur Agentur TASS. "Wir zahlen nicht, weil unsere Konten eingefroren sind. Das ist nicht unsere Schuld, sondern eine Folge der illegalen Handlungen der polnischen Behörden." Das Erholungszentrum werde seit Anfang des Jahres nicht mehr genutzt, es befinde sich dort kein Botschaftspersonal.
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