Experte: Europas Bedarf an TurkStream-Gas ist enorm
Nach dem Terroranschlag auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 sei der potenzielle Bedarf Europas an Gas über TurkStream enorm, erklärte Samuele Furfari, Experte für Energiegeopolitik und Professor an der Université libre de Bruxelles, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Furfari sagte:
"Die potenzielle Nachfrage ist enorm. Vor der Umleitung lag die mögliche Liefermenge von Nord Stream 1 und 2 nach Deutschland bei 110 Milliarden Kubikmetern pro Jahr. Allein Nord Stream 1 lieferte 55 Milliarden Kubikmeter Gas, nicht eingerechnet die Mengen, die über Weißrussland und die Ukraine nach Westeuropa gelangen."
Gleichzeitig habe TurkStream nur knapp die Hälfte der Kapazität von Nord Stream 1. Aus diesem Grund werde die sogenannte "türkische Option", unabhängig vom Gaslieferland, nicht in der Lage sein, Nord Stream 1 vollständig zu ersetzen, so der Experte.
Die Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan, hatten zuvor vereinbart, die Frage der Schaffung eines Gasdrehkreuzes in der Türkei eingehend und zügig zu prüfen. Über ein solches Drehkreuz könnte Russland den Gastransit von den Nord Stream-Pipelines in die Schwarzmeerregion und in die Türkei verlagern.
Erdoğan vertritt die Ansicht, dass Europa russisches Gas über die Türkei beziehen könnte.
Mehr zum Thema - Erdoğan bestätigt Vereinbarung mit Putin: Türkei soll zum Umschlagpunkt für Erdgas werden
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.