Weil es doch nicht regnete: Ungarns Wetterdienst-Leiterin muss Posten räumen

Die ungarische Regierung musste wegen Unwetterwarnung ein großes Feuerwerk am Nationalfeiertag absagen. Doch die Prognose traf nicht ein. Die Leiterin des Wetterdienstes und deren Stellvertreter wurden nun entlassen.

Der Wetterdienst hatte vorhergesagt, dass es am 20. August mit 75- bis 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit in Budapest ein heftiges Gewitter geben werde. Die Organisatoren hatten zuvor "das größte Feuerwerk Europas" versprochen. Zu diesem Zweck wurden 40.000 Feuerwerkskörper gekauft und entlang eines fünf Kilometer langen Abschnitts an der Donau aufgestellt. Zu dem Spektakel wurden rund zwei Millionen Menschen erwartet. Wenigen Stunden vor dem Ereignis beschlossen die Behörden der Stadt jedoch, das Feuerwerk abzusagen.

Allerdings fiel am Samstag kein einziger Regentropfen auf Budapest. Der vorhergesagte Regenguss änderte seine Richtung und traf stattdessen den Osten des Landes. Daraufhin wurde dem Wetterdienst vorgeworfen, das Feuerwerk durch "falsche" Informationen verhindert zu haben.

Am Montag entließ der Minister für Technologie und Industrie, László Palkovics, die Leiterin des Dienstes, Kornelia Radics, und ihren Stellvertreter, Gyula Horvath. Gründe für den Hinauswurf gab der Minister nicht an. Ungarns Oppositionsmedien sehen jedoch einen Zusammenhang damit, dass aufgrund der Vorhersage das traditionelle Feuerwerk in Budapest abgesagt wurde.

Ein heftiges Unwetter hatte vor 16 Jahren bei dem Feuerwerk in Budapest zu einem schweren Unglück geführt. Damals kamen fünf Menschen ums Leben und mehr als 300 wurden verletzt, als während des pyrotechnischen Spektakels ein Gewitter ausbrach und unter den anderthalb Millionen Zuschauern Panik ausbrach. Deswegen entscheidet seitdem die Regierung aufgrund der Wettervorhersagen darüber, ob das Feuerwerk stattfindet.

Am 20. August feiern die Ungarn den Tag des ersten Staatsgründers, König Stephan (um 975-1038), der auch das Land christianisiert hat. Stephan wurde von der katholischen Kirche heiliggesprochen.

Mehr zum Thema - Brände im Gebiet Rjasan: Moskauer Bürger klagen erneut über Rauch

(rt de/dpa)