Europa

Bloomberg: Polnischer Premierminister "hat keine Zeit" für Boris Johnson

Pläne für einen Besuch des scheidenden britischen Regierungschefs Boris Johnson in Polen konnten Medienberichten zufolge nicht realisiert werden. London und Warschau sei es nicht gelungen, einen passenden Termin zu finden.
Bloomberg: Polnischer Premierminister "hat keine Zeit" für Boris Johnson© Mateusz Wlodarczyk/NurPhoto via Getty Images

Das Büro des scheidenden britischen Premierministers Boris Johnson hat eine Reise nach Warschau abgesagt, nachdem es von den polnischen Amtskollegen darüber informiert wurde, dass der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki keine Zeit für ein Treffen mit dem Regierungschef hätte, berichtete Bloomberg am Montag.

Downing Street teilte den Medien mit, dass die Planungen des Besuchs bis letzte Woche im Prozess waren. Laut Bloomberg hätten London und Warschau mehrere mögliche Termine für das Treffen erörtert, darunter den 8. August, der Plan scheiterte jedoch letztlich.

Dem Bericht zufolge will Johnson vor seinem Ausscheiden aus dem Amt im nächsten Monat noch eine Reihe von Telefonaten und persönlichen Treffen mit führenden Politikern der Welt abhalten. US-Präsident Joe Biden und der französische Präsident Emmanuel Macron stehen auf der Liste seiner Abschiedskontakte, obwohl beide noch nicht mit dem britischen Politiker gesprochen haben, so die Ausführung.

Boris Johnson hatte Anfang Juli nach einer Reihe von Skandalen seinen Rücktritt als Vorsitzender der Konservativen Partei angekündigt. Der ehemalige Finanzminister Rishi Sunak und die Außenministerin Liz Truss kandidieren für seine Nachfolge als Spitze der Partei und bei der Wahl zum Premierminister des Vereinigten Königreichs im nächsten Monat.

Die offensichtliche Absage Polens erfolgte, obwohl Johnson einer der lautstärksten Unterstützer der Ukraine gegenüber Russland ist, was er als einen wichtigen Teil seines politischen Vermächtnisses betrachtet. Morawiecki ist ebenfalls ein scharfer Kritiker Moskaus. Beide Länder haben Kiew mit Militärhilfe und Botschaften der Ermutigung zum Weiterkämpfen überhäuft.

Russland hatte am 24. Februar Truppen in die Ukraine entsandt, weil Kiew die Minsker Vereinbarungen, die den Gebieten Donezk und Lugansk einen Sonderstatus innerhalb des ukrainischen Staates zusagten, nicht umgesetzt hat. Die von Deutschland und Frankreich vermittelten Protokolle wurden im Jahr 2014 unterzeichnet. Der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko räumte inzwischen ein, dass Kiew den Waffenstillstand vorrangig dazu nutzen wollte, um Zeit zu gewinnen und "mächtige Streitkräfte zu schaffen".

Im Februar 2022 erkannte der Kreml die Donbass-Republiken als unabhängige Staaten an und verlangte, dass die Ukraine sich offiziell zu einem neutralen Land erklärt, das sich niemals einem westlichen Militärblock anschließen werde. Kiew besteht nach wie vor darauf, dass die russische Offensive völlig unprovoziert war.

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