Europa

Ukrainischer Kommandant meldet weitere Todesfälle unter ausländischen Kämpfern

Ein ukrainischer Kommandant ausländischer Kämpfer, die aufseiten Kiews gegen Russland gekämpft haben, hat die Todesumstände zweier US-Amerikaner, eines Kanadiers und eines Schweden offengelegt, die im Donbass Zusammenstöße mit russischen Streitkräften hatten.
Ukrainischer Kommandant meldet weitere Todesfälle unter ausländischen Kämpfern© ILDU

Die beiden US-Bürger Luke "Skywalker" Lucyszyn und Bryan Young, der Kanadier Emile-Antoine Roy-Sirois und Edward Selander Patrignani aus Schweden wurden am 18. Juli getötet, sagte ihr Kommandant Ruslan Miroschnitschenko am Samstag dem Nachrichtenportal Politico. Die vier Männer waren Teil einer Spezialeinheit der ukrainischen Territorialverteidigungskräfte in der Stadt Sewersk, die kürzlich Schauplatz heftiger Kämpfe war.

Am vergangenen Montag waren die Kämpfer Teil einer Gruppe, die auf eine Mission in das Dorf Grigorowka geschickt wurde, das sich etwa drei Kilometer nordwestlich von Sewersk befindet, wo vorrückende russische Streitkräfte versuchten, einen Fluss zu überqueren, sagte Miroschnitschenko. Sie konnten zwar ihre Aufgabe erfüllen, aber "am Ende der Mission wurden sie von russischen Panzern angegriffen", gab er zu Protokoll. "Die erste Granate verletzte Luke. Drei seiner Kameraden, Edward, Emile und Bryan, eilten umgehend zu Luke, um Erste Hilfe zu leisten und ihn von dieser Stelle zu evakuieren. Dann kam eine zweite Granate angeflogen und tötete alle auf einen Schlag", erklärte der Kommandant weiter.

Das US-Außenministerium bestätigte den Tod der beiden Amerikaner, lehnte es jedoch ab, sie "aus Respekt vor den Familien in dieser schwierigen Zeit" namentlich zu nennen.

Politico konnte zudem Einsicht in einen Lagebericht zu den Ereignissen in Grigorowka nehmen, aus dem zu entnehmen war, dass neben den Todesopfern ein Kämpfer namens Finn "am linken Arm und Bein verletzt" wurde, während sein Kamerad namens Oskar "zahlreiche Verletzungen davontrug, beide es aber unabhängig voneinander zum Evakuierungspunkt schafften".

Dem Dokument zufolge standen der Söldnertruppe mindestens sechs russische Panzer, vier Schützenpanzer und bis zu 70 Infanteristen gegenüber. Die ausländischen Kämpfer wurden zudem mehr als zwei Stunden lang mit schwerer Artillerie beschossen, die mit Hilfe von Drohnen koordiniert worden ist, fügte der Bericht hinzu.

Seit Beginn des Konflikts sind nach einem Aufruf des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij Tausende ausländische Kämpfer in der Ukraine angekommen und bilden die sogenannte "Internationale Legion". Im April schätzte das russische Militär ihre Zahl auf fast 7.000. Anfang Juli korrigierte Moskau die Schätzung auf rund 2.700 in der Ukraine verbliebene Söldner. Viele von ihnen wurden eliminiert, andere flohen ins Ausland, einige beklagten sich über Chaos in den Reihen der Kiewer Streitkräfte und über schlechte Ausrüstung.

Igor Konaschenkow, der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, hat kürzlich gewarnt, dass ausländische Söldner nach internationalem Recht nicht als Kombattanten gelten und "das Beste, was sie erwartet, wenn sie lebend gefangen genommen werden, ein Prozess und maximale Haftstrafen sind".

Anfang dieser Woche gab Damien Magrou, der Sprecher der International Legion dem Sender NBC News bekannt, dass "die Zahl der Ankünfte fremder Kämpfer im Laufe der vergangenen Monate allmählich zurückgegangen ist". Für diesen Zustand machte er "russische Desinformation" verantwortlich.

Mehr zum Thema - Die ukrainische "Internationale Legion" leidet unter einem Mangel an Söldnern

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