Europa

Waffen für die Ukraine – Niederlande riskieren eigene Engpässe und können nicht viel mehr geben

In einem Interview anlässlich eines steigenden Rüstungsbudgets erklärt der niederländische Verteidigungsstaatssekretär, dass das niederländische Militär an die Grenzen dessen stoße, was es noch tun könne, um die Ukraine mit militärischer Ausrüstung zu unterstützen.
Waffen für die Ukraine – Niederlande riskieren eigene Engpässe und können nicht viel mehr gebenQuelle: www.globallookpress.com © Thomas Frey/ dpa/ Global Look Press

Soeben erst hatte NATO-Chef Jens Stoltenberg Berichten zufolge beteuert, dass sowohl moralische als auch rationale Gründe es geböten, der Ukraine alles, was zum Sieg benötigt werden, zu geben und über den mitunter hohen Preis nicht zu jammern. An diesen Leitsatz, nicht zu jammern, sondern zu helfen, scheinen sich die Niederlande bereits gehalten zu haben. Vor gut einer Woche erhielt Den Haag entsprechenden Dank und Lob aus Kiew:

"Es wurde bereits viel getan, was den Umfang der bereitgestellten Verteidigungshilfe betrifft. Die Niederlande gehören zu den zehn wichtigsten Partnern unseres Landes, wofür wir sehr dankbar sind. Und ich möchte die Entscheidung der niederländischen Regierung zur Kenntnis nehmen, unserem Land zusätzliche schwere Waffen zu liefern, wofür wir sehr dankbar sind. Ich kann auch noch einmal über die jüngste Bereitstellung von 200 Millionen Euro zusätzlicher finanzieller Unterstützung für die Ukraine berichten. Und diese Entscheidung der niederländischen Regierung wird dazu beitragen, die Finanzierung der Zahlungen für ukrainische Lehrer, Ärzte und Rentner sicherzustellen", so Präsident Wladimir Selenskij.

Doch stößt das westeuropäische Land im fünften Monat des Ukraine-Krieges an die Grenzen seiner Möglichkeiten, die Ukraine militärisch zu unterstützen. Laut Verteidigungsstaatssekretär Christophe van der Maat erschöpfen sich die niederländischen Rüstungslager. In einem Interview erklärt er das "Dilemma": Die Niederlande wollen helfen, aber "unsere Garage ist nicht unendlich voll. Es wird immer anstrengender, was wir tun können."

Die Unterstützung der Ukraine wirke sich zunehmend auf die niederländischen Streitkräfte aus. Als Beispiel nennt van der Maat das Geschenk in Form von 18 Panzerhaubitzen für die Ukraine: "Dort kann man bereits die Auswirkungen auf unsere eigene Ausbildung sehen. Dieser Einfluss auf uns selbst wird weiter zunehmen."

Wie der Verteidigungsstaatssekretär betont, hatten die niederländischen Streitkräfte schon vor dem Krieg in der Ukraine mit Engpässen zu kämpfen, er sei davon schockiert gewesen, als er sein Amt als Staatssekretär antrat. "Ich glaube nicht, dass der Außenwelt klar ist, was wir von der Verteidigung verlangt haben." Im Falle eines Angriffs auf die Niederlande könnte sich das Verteidigungsministerium demnach nur "einige Tage lang" beteiligen.

Dabei stockte die niederländische Regierung den Verteidigungshaushalt um mehrere Milliarden Euro auf. Doch werde die Ausrüstungs- und Munitionsknappheit nicht so schnell zu ändern sein: "Jetzt, wo die weltweite Nachfrage in die Höhe schießt, sind alle Produktionslinien in der Verteidigungsindustrie überlastet", sagte van der Maat.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.