Europa

Sparzwang: BBC legt Nachrichtensender zusammen und streicht Stellen

Die gebührenfinanzierte nationale TV- und Rundfunkanstalt Großbritanniens (BBC) steht, anders als ARD und ZDF in Deutschland unter massivem Spardruck. Die britische Regierung hatte zuvor entschieden, die Pflichtgebühr, die jeder britische Haushalt zahlen muss, einzufrieren. Nun werden Sender zusammengelegt und Personal wird abgebaut.
Sparzwang: BBC legt Nachrichtensender zusammen und streicht StellenQuelle: Gettyimages.ru © Peter Dazeley

Der britische Rundfunk- und TV-Konzern British Broadcasting Corporation (BBC) muss seine Nachrichtensender zusammenlegen und streicht im Zuge der damit verbundenen Einsparungen Dutzende Stellen in Großbritannien. Fusionieren werden die Sender BBC News und BBC World News. Dadurch verlieren etwa 70 Beschäftigte ihre Jobs, wie die Nachrichtenagentur PA am Donnerstag unter Berufung auf eigene Informationen meldete.

Der neue Sender, der aus der Fusion hervorgeht und im April 2023 auf Sendung gehen soll, wird voraussichtlich BBC News heißen. Tagsüber soll von London aus gesendet werden, nachts (nach Londoner Zeit) wird das Programm von Singapur und Washington ausgestrahlt. In der US-Hauptstadt würden 20 neue Stellen entstehen, hieß es von PA weiter. Die BBC teilte mit, es werde eine optimierte Organisation geschaffen, die "den größtmöglichen Nutzen aus der Lizenzgebühr zieht und mehr für das Publikum liefert".

Der britische Traditionssender muss rund 285 Millionen Pfund (337 Millionen Euro) pro Jahr sparen, nachdem Kulturministerin Nadine Dorries angekündigt hatte, in den kommenden beiden Jahren die Gebühren, die britische Haushalte zahlen müssen, auf dem derzeitigen Niveau von jährlich 159 Pfund einzufrieren. Das Geschäftsmodell der BBC, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert, ist ähnlich dem deutschen "öffentlich-rechtlichen Rundfunk" stark von den Pflichtgebühren abhängig.

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass die Sender BBC Four, Radio 4 und CBBC nicht mehr als lineare Kanäle weiterbetrieben werden. In den vergangenen anderthalb Jahren mussten bereits 1.200 Mitarbeiter den Sender verlassen. Dies sowie die Absicht, die beiden TV-Nachrichtensender zusammenzulegen, wurde bereits im Mai bekannt. Weitere vorgesehene Einsparungen umfassen die Kürzung regionaler Programme und eine zunehmende Verlagerung des Schwerpunktes der Produktionen weg von Rundfunk und Fernsehen und hin zu digitalen Onlineangeboten. 

Digitaldirektorin Naja Nielsen sagte:

"Unser Ziel ist, den besten Live- und Breaking-Video-Nachrichtendienst der Welt zu schaffen – auf unseren Webseiten, in unseren Apps, auf iPlayer und auf unserem neuen TV-Nachrichtenkanal."

Das Medienverhalten ändere sich, Dutzende Millionen Menschen verfolgten die Live-Berichterstattung im Netz. Deshalb investiere man in neue Möglichkeiten zur Berichterstattung über aktuelle Nachrichten, sagte Nielsen.

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(rt/dpa)

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