Irland: Für den Herbst drohen Treibstoff-Rationierungen
Die irische EU-Kommissarin Mairead McGuinness hat davor gewarnt, dass Irland in den kommenden Monaten angesichts des anhaltenden Konflikts in Osteuropa mit großen energiewirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert sein könnte. In einem Interview mit der Tageszeitung Irish Mirror am Mittwoch sagte McGuinness:
"Wir versuchen sicherzustellen, dass wir auf die erhöhten Risiken im Energiebereich im Herbst und Winter vorbereitet sind."
Demnach könnten laut McGuinness im Herbst "Rationierungen" von Kraftstoff an irischen Tankstellen Realität" werden. Das letzte Mal, dass Irland eine Rationierung von Benzin und Diesel eingeführt hatte, war während der Ölkrise in den 1970er Jahren. Damals sorgte die Maßnahme für Chaos an den Zapfsäulen. Die Europäische Union (EU) sah sich in den letzten Monaten mit einer Energiekrise konfrontiert, weil die Mitgliedsländer Schritte ergriffen, um die russischen Energielieferungen zu reduzieren, nachdem Moskau eine Militäroperation in der Ukraine gestartet hatte.
Einige EU-Vertreter haben dem Kreml vorgeworfen, die Energieressourcen als politische Waffe einzusetzen. Sie sagten, der Ukraine-Konflikt habe die Preise für Benzin und Diesel in die Höhe getrieben, die Inflation angeheizt und die Lebenshaltungskosten in die Höhe schnellen lassen. Moskau wies die Vorwürfe jedoch zurück und erklärte, die derzeitige Krise sei das Ergebnis systematischer Fehler in der Wirtschaftspolitik der europäischen Staats- und Regierungschefs.
McGuinness warnte, wenn der Preisdruck bei Kraftstoffen in den kommenden Monaten anhalte, was sehr wahrscheinlich sei, könnten Rationierungen zum Alltag werden. Sie fügte hinzu, dass die EU an weiteren Entlastungsmaßnahmen für die Haushalte arbeite, falls die Preise weiter steigen.
Irland habe Notfallpläne für den Fall parat, dass es in den kommenden Monaten zu Problemen bei der Versorgung mit Brennstoffen kommen sollte, erklärte der stellvertretende Premierminister Leo Varadkar als Reaktion auf die Warnung. Gleichzeitig äußerte er aber die Hoffnung, dass man die Pläne letztlich nicht umsetzen müsse.
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.