Artikel über Putin-Mord: Italienisches Gericht weist Klage des russischen Botschafters ab

Die einzige Lösung, den Krieg in der Ukraine zu beenden, könnte der Tod Putins sein, schrieb die italienische Tageszeitung La Stampa im März. Darauf erstattete der russische Botschafter in Rom Anzeige gegen das Blatt. Ein Gericht in Turin wies die Klage nun ab.

Die italienische Tageszeitung La Stampa hatte am 22. März einen Artikel mit dem Titel "Wenn Putins Tod der einzige Ausweg ist" veröffentlicht. Falls alle anderen Optionen den Krieg in der Ukraine nicht stoppen könnten, wäre die einzige Lösung, den russischen Präsidenten zu töten, hieß es dort. Das Blatt hatte ein Szenario durchgespielt, bei dem Putin von einem seiner Vertrauten ermordet wird. Dabei nannte der Journalist Domenico Quirico Für und Wider und entwarf Prognosen über die Zeit danach.

Sergei Rasow, der russische Botschafter in Rom, hatte wenige Tage nach der Publikation Anzeige gegen die Zeitung wegen Anstiftung und Befürwortung einer Straftat erstattet. Der Diplomat argumentierte unter Bezugnahme auf das italienische Strafgesetzbuch, dass für derartige Straftaten eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren vorgesehen sei. Er hatte gefordert, den Fall sorgfältig, objektiv und unparteiisch zu untersuchen. 

Wie La Stampa diesen Donnerstag nun berichtete, hat ein Gericht in Turin die Klage des Botschafters abgewiesen. Der Artikel verstoße nicht gegen die öffentliche Sicherheit und rufe nicht gezielt zur Begehung von Straftaten auf, beschloss die Staatsanwaltschaft.

Diesen Montag war Rasow außerdem ins italienische Außenministerium vorgeladen worden. Wie der Pressedienst der italienischen Behörde mitteilte, seien alle Vorwürfe der russischen Seite, die eine antirussische Kampagne in den italienischen Medien kritisiert hatte, zurückgewiesen worden.

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