Russischer Botschafter: London drängt Kiew auf den Kriegspfad
London treibe Kiew mit militärischer Unterstützung und Waffenlieferungen weiter "auf den Kriegspfad". Darauf verwies der amtierende Botschafter Russlands in Großbritannien Andrei Kelin in einem Interview mit dem Fernsehsender Rossija 24 am Dienstag. Er sagte wörtlich:
"London treibt Kiew mit aller Macht auf den Kriegspfad – das ist wichtig – und lässt nicht zu, dass es sich abwendet, indem es neue Initiativen ergreift. Es gibt ständig Berichte, dass neue Waffen geliefert werden sollen."
Kelin fügte hinzu, dass der britische Premierminister Boris Johnson "jeden zweiten Tag" mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij spreche und ihm dabei offenbar "nicht erlaubt, von diesem Weg abzuweichen".
In der Zwischenzeit versuche London, russische Diplomaten zu "isolieren", um es ihnen zu erschweren, die Position Moskaus international zu vermitteln, auch in Bezug auf den militärischen Konflikt in der Ukraine, fügte Kelin hinzu. Der russische Diplomat hob hervor:
"Was die Botschaft betrifft, so gab es bis vor Kurzem niemanden, der unseren Standpunkt zu den aktuellen Ereignissen erklären konnte, da das offizielle London versucht, unsere diplomatische Arbeit vom Rest der Welt zu isolieren, indem es die Kontakte erschwert. Auch die parlamentarischen Beziehungen sind abgebrochen worden. Es ist schwierig, das kann ich Ihnen sagen, aber wir arbeiten daran."
Der Botschafter behauptete auch, dass die Medienlandschaft im Vereinigten Königreich "völlig leergefegt" sei und es nach der Verhängung von Sanktionen gegen Medien wie RT und Sputnik nun unmöglich sei, hier "irgendwelche alternativen Artikel" zu finden.
Seit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine wurde Großbritannien zu einem der schärfsten Kritiker Moskaus weltweit und zu einem der Hauptunterstützer Kiews. London ist auch einer der wichtigsten Waffenlieferanten für die Ukraine und hat Hilfen im Wert von mehr als drei Milliarden US-Dollar bereitgestellt, einen Großteil davon in Form von Waffen und anderem militärischen Gerät.
Russische Truppen wurden Ende Februar im Rahmen einer militärischen Sonderoperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine sowie zum Schutz der Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der nationalen Sicherheitsinteressen Russlands in das Nachbarland entsandt. Kiew hat Moskau eine unprovozierte Offensive vorgeworfen.
Die Europäische Union, die USA und andere Länder haben mit beispiellosen Sanktionen reagiert, die sich gegen die russische Wirtschaft und mehrere ausgewählte hochrangige russische Beamte richten. Die militärische Sonderoperation Russlands wurde von der Vollversammlung der Vereinten Nationen mehrheitlich verurteilt.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.