Russische Botschaft weist Vorwürfe von Nancy Faeser zur Verbreitung von Desinformationen zurück

Die russische Botschaft in Deutschland hat die Vorwürfe von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, wonach die diplomatische Vertretung angeblich die Verbreitung von Desinformation und Kriegspropaganda unterstütze, als haltlos und unwahr bezeichnet.

Die Botschaft veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung, in der sie sich über die Äußerungen der Bundesinnenministerin bestürzt zeigte. "Die haltlosen Vorwürfe gegen die russische diplomatische Vertretung haben mit der Realität nichts zu tun." Die Botschaft schrieb, sie mische sich nicht in innere Angelegenheiten Deutschlands ein und verbreite keine Desinformation und Propaganda. Die Aussagen der diplomatischen Vertretung stützten sich auf Fakten und geprüfte Informationen, hieß es in der Stellungnahme. Man unternehme den Versuch, den Bürgern Deutschlands den offiziellen russischen Standpunkt zu vermitteln:

"Wir halten es für kontraproduktiv, wenn eine Sichtweise, die nicht mit dem Mainstream übereinstimmt, als 'falsches Narrativ dargestellt wird'."

Die Botschaft sei weiterhin offen für eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Bundesinnenministerium, betonte die Behörde.

In einem Interview mit dem Handelsblatt Anfang Mai hatte die Bundesinnenministerin der russischen Botschaft in Berlin vorgeworfen, Falschnachrichten über den Krieg in der Ukraine zu verbreiten. Die Behörde nutze ihre Plattform im Netz für Desinformationskampagnen und Kriegspropaganda, so Faeser. Auf die Frage zu den Konsequenzen sagte Faeser, dass Deutschland bereits 40 russische Diplomaten ausgewiesen hat, die vermutlich für russische Nachrichtendienste tätig sein sollen.

Gleichzeitig erinnerte sie in dem Interview daran, dass die russischsprachige Bevölkerung in Deutschland nicht für die Geschehnisse in der Ukraine verantwortlich sei und erwähnte in diesem Zusammenhang unter anderem Übergriffe auf russische Einrichtungen. 

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