Putin: Butscha war inszenierte Fälschung wie die angeblichen Chemiewaffenangriffe in Syrien
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Anschuldigungen zurückgewiesen, laut denen russische Truppen für die Tötung von Zivilisten im Kiewer Vorort Butscha verantwortlich sein sollen. Er bezeichnete den Fall als eine Fälschung. Der Staatschef äußerte seine Position zu der Angelegenheit am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem weißrussischen Amtskollegen Alexander Lukaschenko. Er sagte:
"Ich habe viel mit vielen meiner Kollegen aus westlichen Ländern gesprochen. Bis heute. Und wenn sie anfangen, von Butscha zu sprechen, frage ich sie: 'Waren Sie jemals in Raqqa? Haben Sie gesehen, wie diese syrische Stadt von der US-Luftwaffe aus der Luft bis auf die Grundmauern ausgelöscht wurde?'"
Monatelang lagen die Toten dort in den Ruinen und verwesten. Niemand kümmerte sich darum, niemand bemerkte es überhaupt. Niemand erinnert sich an die Hunderte von getöteten Zivilisten in Afghanistan. Alle schwiegen! Als sie in Syrien provozierten und den Einsatz von Chemiewaffen durch die Assad-Regierung inszenierten, gab es kein solches Schweigen. Dann stellte sich heraus, dass es eine Fälschung war. Dasselbe Spiel geschah in Butscha."
Putin fügte hinzu, dass die Geheimdienste des Landes von ihren weißrussischen Kollegen bereits Informationen erhalten haben, die beweisen, dass die Massentötung in Butscha, die weitgehend als Massaker bezeichnet wird, inszeniert worden war. Putin ging jedoch nicht näher auf diese Materialien ein.
Anfang April geriet Butscha in die Schlagzeilen, kurz nachdem sich das russische Militär aus den Außenbezirken Kiews zurückgezogen hatte. Als ukrainische Truppen in den Ort einrückten, seien in der Stadt laut Kiew zahlreiche tote Zivilisten entdeckt worden. Die ukrainischen Behörden machten umgehend das russische Militär für das angebliche Massaker verantwortlich, während westliche Spitzenpolitiker sich schnell auf die Seite der Ukraine stellten und die ukrainische Sichtweise auf den Vorfall verstärkten. Der Vorort wurde daraufhin zu einem Hotspot, den europäische Politiker besuchten, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und "russische Kriegsverbrechen" zu verurteilen.
Russische Truppen wurden Ende Februar im Rahmen einer militärischen Sonderoperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine sowie zum Schutz der Volksrepubliken Donezk und Lugansk und der nationalen Sicherheitsinteressen Russlands in das russische Nachbarland entsandt. Kiew hat Moskau eine unprovozierte Offensive vorgeworfen.
Die EU, die USA und andere Länder haben mit beispiellosen Sanktionen reagiert, die sich gegen die russische Wirtschaft und mehrere ausgewählte hochrangige Beamte richten. Die militärische Sonderoperation Russlands wurde von der Vollversammlung der Vereinten Nationen mehrheitlich verurteilt.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.