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Krim-Vertreter beim russischen Präsidenten: Im Süden der Ukraine wird Rubel zur Hauptwährung

Die südlichen Regionen der Ukraine befinden sich seit Wochen unter russischer Kontrolle. Dort kehrt inzwischen Normalität ein und es werden wirtschaftliche Kontakte zur Krim ausgebaut. Früher bildeten sie mit der Krim eine einheitliche Region.
Krim-Vertreter beim russischen Präsidenten: Im Süden der Ukraine wird Rubel zur HauptwährungQuelle: Gettyimages.ru

Die südlichen Regionen der Ukraine kehren langsam zu ihrer alten geowirtschaftlichen Form zurück – zur engen Kooperation mit der Halbinsel Krim. Nun geschieht dies unter russischer Obhut. Das geht aus den Aussagen des stellvertretenden Ministerpräsidenten der Krim-Regierung, Georgi Muradow, hervor. 

"Die Krim und die südlichen Regionen der Ukraine haben nach ihrer Befreiung durch russische Soldaten einen geeinigten Wirtschaftskomplex wiederhergestellt", sagte Muradow gegenüebr Tass am Mittwoch. Muradow ist auch ständiger Vertreter der Republik Krim beim russischen Präsidenten. 

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Im Rahmen einer speziellen Militäroperation in der Ukraine hat die russische Armee wieder Zugang zum hydrotechnischen Knotenpunkt des Nord-Krim-Kanals in der Region Cherson geschaffen. Im Mai 2014 wurde der Kanal durch den Bau eines Dammes von der Ukraine trockengelegt, was zu erheblichen Schäden für Landwirtschaft und Wasserversorgung auf der Krim führte. Später sprengte das russische Militär diesen Damm und der Kanal wurde inzwischen mit dem Wasser aus dem Dnjepr gefüllt.

"Jetzt ist im Wesentlichen ein einheitlicher Wirtschaftskomplex wiederhergestellt, der viele Jahre lang zwischen den Oblasten Cherson, Saporoschschje und der Krim bestand", sagte Muradow. "Dann [nach dem Ende der speziellen Militäroperation in der Ukraine] wird sich natürlich die Frage nach der Fortsetzung und dem Ausbau der engsten wirtschaftlichen, kulturellen, humanitären und menschlichen Zusammenarbeit mit den Regionen Cherson und Saporoschschje stellen". Der Ständige Vertreter der Krim erinnerte auch daran, dass vor der Oktoberrevolution die Gebiete der Krim, Cherson und Saporoschschje eine einheitliche Region bildeten – die Provinz Taurida.

Muradow merkte an, dass die Griwna in den von Russland kontrollierten Gebieten der Südukraine durch den Rubel verdrängt wird. Einer der Gründe dafür ist die Knappheit der ukrainischen Währung. "Offensichtlich hat nicht jeder sie [Griwna], denn die humanitäre Krise in der Ukraine ist enorm", fügte Muradow hinzu.

Er wies darauf hin, dass die Bewohner der Region Cherson schon immer wirtschaftliche Beziehungen zur Krim unterhalten haben. "Die Leute kommen, verkaufen ihre landwirtschaftlichen Produkte von guter Qualität und bekommen Rubel, weil bei uns die Griwna nicht verkehrt. Auf diese Weise wird die Rubel-Masse angehäuft, was zu immer mehr Umsatz führt", sagte der Krim-Vertreter. Dies sei objektive Realität. 

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin eine spezielle Militäroperation als Reaktion auf einen Hilferuf der Führer der Donbass-Republiken an. Er betonte, dass Moskau nicht vorhabe, ukrainische Gebiete zu besetzen, sondern das Ziel die Entmilitarisierung und Entnazifizierung des Landes sei. Die Ukraine warf Russland einen unprovozierten Angriff vor. Die heftigsten Kämpfe gab es bislang in den Gebieten Kiew und Charkow. Die Truppen der Donezker und Lugankser Volksrepubliken befinden sich mit russischer Hilfe auf dem Vormarsch und sind dabei zu ihren im Jahre 2014 proklamierten Grenzen zurückzukehren. 

Die meisten Städte in der Region im Süd-Osten der Ukraine wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur Zeit des Zarenreiches gegründet. Ungeachtet dessen, wie die russische Militäroperation auf dem ukrainischen Territorium ausgehen wird, gehen viele Beobachter davon aus, dass die Landbrücke zwischen Krim und Donezk über ukrainische Schwarzmeergebiete in einer oder anderen Form unter russischer Kontrolle bleiben wird. 

Mehr zum Thema - Krim und Donbass durch Landkorridor verbunden

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.