Europa

Berichte: EU-Kartellbeamte durchsuchen Gazprom-Büros

Wegen möglicher Verstöße gegen EU-Wettbewerbsregeln haben Kartellüberwacher der EU-Kommission die Büros mehrerer Gasfirmen durchsucht. Laut Agenturmeldungen gehört auch der russische Staatskonzern Gazprom zu den betroffenen Unternehmen.
Berichte: EU-Kartellbeamte durchsuchen Gazprom-BürosQuelle: www.globallookpress.com © Stringer/dpa

Ermittler der Europäischen Kommission haben laut verschiedenen Nachrichtenagenturen die Geschäftsräume mehrerer Erdgas-Unternehmen durchsucht. Von den Durchsuchungen sei auch der staatliche russische Erdgas-Konzern Gazprom betroffen, so die Berichte. Die Kommission verdächtigt die Unternehmen, deren Marktmacht missbraucht zu haben, um die Preise künstlich hochzuhalten. Das würde einen möglichen Verstoß gegen die EU-Wettbewerbsregeln darstellen.

Die Untersuchungen sollen bereits am Dienstag durchgeführt worden sein. Die Kommission habe Unternehmen verdächtigt, die im Bereich Erdgasversorgung, -transport und -speicherung aktiv sind.

In der offiziellen Mitteilung der für die "unangekündigte Inspektion in den Räumlichkeiten mehrerer Unternehmen in Deutschland" zuständigen EU-Behörde werden keine konkreten Firmennamen angegeben. Jedoch berichteten die Nachrichtenagenturen Reuters und AFP mit Verweis auf anonyme Quellen in "EU-Kreisen", dass auch Gazprom betroffen sei. Bisher äußerte sich der Konzern selbst nicht zu den Berichten.

Auch deutsche Kartellbeamte hätten die EU-Ermittler bei den Untersuchungen unterstützt, so die Mitteilung.

Die EU-Behörde verweist darauf, dass solche unangekündigten Inspektionen "ein vorläufiger Ermittlungsschritt bei Verdacht auf wettbewerbswidrige Praktiken" seien.

Noch liegen keine Berichte über mögliche Ergebnisse der Durchsuchungen vor. In der Mitteilung heißt es:

"Die Tatsache, dass die Kommission solche Kontrollen durchführt, bedeutet weder, dass sich die Unternehmen wettbewerbswidrig verhalten haben, noch greift sie dem Untersuchungsergebnis vor."

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuletzt die Geschäftsaktivitäten von Gazprom als "sehr sonderbar" bezeichnet und dabei bemerkt, dass das Unternehmen trotz hoher Energiepreise kein Interesse habe, die Liefermengen zu erhöhen.

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