Griechenland hebt Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer auf

Behörden in Griechenland haben ein jahrzehntealtes Verbot aufgehoben, das es schwulen und bisexuellen Männern verwehrt hatte, Blut zu spenden. Bis zuletzt war Griechenland eines der wenigen Länder, die die Restriktion aufrechterhielten.

Am Montag genehmigte das griechische Gesundheitsministerium per Erlass ein überarbeitetes Formular, das von potenziellen Blutspendern auszufüllen ist. Gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen als Kriterien, die eine Person von einer Blutspende ausschließen, wurden aus dem Dokument gestrichen, berichtete die Zeitung Kathimerini.

Zuvor enthielt das Formular für potenzielle Blutspender eine Klausel, die besagte, dass ein Mann nicht als Spender auftreten darf, wenn er seit dem Jahr 1977 mindestens einmal Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann hatte.

Nach dem Ausbruch der HIV/Aids-Epidemie in den 1980er-Jahren haben mehrere Länder Blutspendekontrollen eingeführt, nachdem von Drogenkonsumenten und Gefängnisinsassen gespendetes infiziertes Blut die Vorräte verseucht hatte. Laut dem Online-Portal Equaldex war Griechenland eines der wenigen Länder, die das Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer bis zuletzt aufrechterhielten. In China, Kroatien, Malaysia, den Philippinen, der Türkei und Slowenien bleibt es weiterhin in Kraft. Litauen plant, das Verbot im Mai 2022 aufzuheben.

In den Vereinigten Staaten wurde das Verbot im Jahr 2015 aufgehoben, mittlerweile sind Blutspenden jedoch erst drei Monate nach dem letzten homosexuellen Kontakt erlaubt. Ähnliche Fristen, die von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen, gelten für Blutspender in etwa 20 anderen Ländern der Welt.

Mehr zum ThemaGroßbritannien: Treue Homosexuelle dürfen jetzt Blut ohne Abstinenzfrist spenden