Europa

EZB will Euro-Banknoten bis 2024 neu gestalten – Gemeinsam mit den Bürgern

20 Jahre nach Einführung des Euro-Bargeldes stößt die Europäische Zentralbank (EZB) einen Prozess zur Neugestaltung der Scheine an. Europas Währungshüter wollen in den nächsten Jahren Ideen für neue Banknoten sammeln. Die Menschen im Euroraum sollen dabei ausführlich mitreden.
EZB will Euro-Banknoten bis 2024 neu gestalten – Gemeinsam mit den BürgernQuelle: www.globallookpress.com © dbn

Die Euro-Banknoten sollen in den kommenden Jahren erstmals seit deren Einführung im Jahr 2002 ein neues Gesicht bekommen. Die Notenbank werde "dabei mit den europäischen Bürgerinnen und Bürgern in einem Verfahren zusammenarbeiten, das 2024 zu einer endgültigen Entscheidung führen dürfte", erklärte die EZB am Montag in Frankfurt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde ließ mitteilen:

"Nach 20 Jahren ist es an der Zeit, die Gestaltung unserer Banknoten unter die Lupe zu nehmen und sie so zu gestalten, dass sich Europäerinnen und Europäer unabhängig von Alter oder Hintergrund besser mit ihnen identifizieren können."

In einem mehrstufigen Verfahren wollen die Währungshüter am Design einer neuen Generation der Gemeinschaftswährung feilen. Im ersten Schritt werden Fokusgruppen gebildet, die von den Menschen im gesamten Euroraum Meinungen zu möglichen Themen für die künftigen Euro-Banknoten einholen sollen. Anschließend wird eine Themenberatungsgruppe, in der jeweils eine Expertin oder ein Experte aus jedem Land des Euroraums vertreten ist, dem EZB-Rat eine Auswahl neuer Themen vorschlagen.

Die EZB wird dann die Öffentlichkeit um ihre Meinung zu den ausgewählten Themen bitten. Anschließend soll ein Design-Wettbewerb zu den neuen Banknoten stattfinden. Nach Abschluss des Gestaltungsverfahrens wird der EZB-Rat über die Herstellung der neuen Scheine und deren mögliche Ausgabetermine entscheiden.

In den Prozess sollen auch die Menschen in Bulgarien und Kroatien eingebunden werden. Beide Länder bemühen sich seit Jahren, die Kriterien für eine Aufnahme in den Euro-Club zu erfüllen. Als bislang letztes Land war zum 1. Januar 2015 Litauen als 19. Mitglied in den Kreis der Länder mit der Gemeinschaftswährung aufgenommen worden.

Wie eine mögliche neue Euro-Banknoten-Generation aussehen wird, ist nach EZB-Angaben völlig offen. Nichts sei ausgeschlossen, man sei selbst gespannt, welche Ideen aus der Bevölkerung kommen werden. Letztlich entscheidet der EZB-Rat als oberstes Entscheidungsgremium der Notenbank – auch darüber, ob es bei den aktuellen Stückelungen bleibt (5-, 10-, 20-, 50- 100- und 200-Euro) und ob künftige Scheine mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet werden.

Für 11 der damals 15 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wurde der Euro am 1. Januar 1999 gesetzliches Zahlungsmittel – zunächst nur elektronisch, vom 1. Januar 2002 an dann auch in Form von Schein und Münze. Heute ist der Euro für gut 340 Millionen Menschen in 19 EU-Staaten offizielles Zahlungsmittel.

Die Sicherheitsmerkmale der Scheine als Fälschungsschutz wurden in den vergangenen Jahren überarbeitet und erweitert. Seit 2019 ist die zweite Euro-Banknoten-Generation komplett. Die Motive auf den Banknoten blieben erhalten: Bauwerke, die es in Wirklichkeit nicht gibt, zieren auch die zweite Generation der Euro-Banknoten. Die Grundfarben der Scheine haben sich ebenfalls nicht geändert.

Das Projekt soll allerdings eine enorme logistische Herausforderung darstellen: Im Oktober 2021 waren nach EZB-Angaben mehr als 27,6 Milliarden Euro-Banknoten im Gesamtwert von gut 1,5 Billionen Euro im Umlauf.

Mehr zum ThemaMark und Pfennig im Milliardenwert noch immer nicht umgetauscht

(rt/dpa)

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.