Europa

Schwedische Sicherheitspolizei: Putin steckt hinter Angriff auf tschetschenischen Dissidenten

Letzten Februar wurde ein tschetschenischer Dissident Opfer eines brutalen Überfalls in seiner Wohnung in Schweden. Die schwedische Sicherheitspolizei und ein Bericht anderer Geheimdienste kommen zu dem Schluss, dass dieser und ähnliche versuchte Attentate im Auftrag Putins begangen worden sein sollen.
Schwedische Sicherheitspolizei: Putin steckt hinter Angriff auf tschetschenischen DissidentenQuelle: www.globallookpress.com © © Michaela Begsteiger

Tumso Abdurachmanow ist ein in Schweden lebender Exil-Tschetschene. Er ist Blogger und gilt als Kritiker der tschetschenischen und der russischen Regierung. Im Februar 2020 wurde er Opfer eines Überfalls in seiner Wohnung im schwedischen Gävle, nördlich von Stockholm.

Durch einen Schlag mit einem Hammer auf seinen Kopf wurde er aus dem Schlaf gerissen. Es gelang ihm, den Angreifer zu Boden zu stoßen, ihn zur Rede zu stellen und von der Unterredung sogar einen Livestream in den sozialen Medien zu machen. Dabei sagte der Angreifer, er käme aus Moskau und sie hätten seine Mutter. 

Gegenüber den schwedischen SVT-Nachrichten  erklärte Abdurachmanow:

"Ich nahm das Telefon in die Hand und rief einen guten Freund an. Ich erzählte ihm, dass ich überfallen worden war, und bat ihn, die Polizei und die Ärzte anzurufen. Dann ging ich zurück und startete eine Live-Sendung auf Instagram, in der ich ihm (dem Angreifer) Fragen stellte." 

Ein Mann und eine Frau wurden für den Angriff verantwortlich gemacht und verurteilt. Der Angreifer erhielt eine Gefängnisstrafe von 12 Jahren wegen versuchten Mordes. Die Frau, die zu dem Zeitpunkt mit dem Tschetschenen liiert war, soll dem Angreifer wissentlich die Tür aufgemacht haben und erhielt eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren wegen Mithilfe. 

Ein Bericht von Geheimdiensten innerhalb der EU weist die Verantwortung für die Tat in Gävle und weitere ähnliche versuchte Attentate dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu. Hier wird auch der Mord an dem Tschetschenen Zelimkhan Khangoshvili erwähnt, der im letzten August in Berlin erschossen wurde. 

Diese Ansicht teilt auch die Schwedische Sicherheitspolizei Säpo und das schwedische Institut für Verteidigungsforschung (FOI). Fredrik Westerlund vom FOI: 

"Als Führer Russlands kann man verantwortlich gemacht werden. Vor allem, wenn sie nichts Konkretes zu unternehmen scheinen, um diese Art von Menschenrechtsverletzungen und die Verletzung der Souveränität anderer Staaten durch die Entsendung von Mordpatrouillen in ganz Europa einzudämmen." 

Hinter dem Angriff wähnt die Säpo auch den flüchtigen Imran Khasanow. Gegen diesen läuft eine internationale Fahndung. 

Russland lässt über Wladimir Putins Pressesprecher Dmitri Peskow verkünden: 

"Wir haben wirklich nichts mit diesen Morden an Menschen in europäischen Ländern zu tun." 

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